Razer Tiamat 7.1 - Surround-Headset mit zehn Lautsprechern

Satte fünf Lautsprecher packt Razer beim Tiamat 7.1 in jeden der beiden Ohrhörer und will damit überzeugenden Raumklang erzeugen. Wir vergleichen das Razer Tiamat 7.1 im Test mit der Stereo-Konkurrenz.

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Razers Tiamat 7.1 ist (im Gegensatz zu Stereo-Headsets mit Raumklangsimulation)ein »echtes« Raumklang-Headset mit stattlichen fünf Lautsprechern pro Ohrhörer. Razers Tiamat 7.1 ist (im Gegensatz zu Stereo-Headsets mit Raumklangsimulation)ein »echtes« Raumklang-Headset mit stattlichen fünf Lautsprechern pro Ohrhörer.

Während die meisten Hersteller mittlerweile nur noch Stereo-Headsets mit jeweils einem Lautsprecher pro Ohrhörer verkaufen, schwimmt Razer gegen den Strom und stattet das zum Testzeitpunkt mindestens 170 Euro Razer Tiamat 7.1 mit gleich fünf Lautsprechern (im Fachjargon »Treiber« genannt) pro Seite aus. Jede Ohrmuschel beherbergt damit einen 40-mm-Lautsprecher (Subwoofer), zwei 30-mm-Modelle (Center/Vorne) sowie zwei 20-mm-Treiber (Hinten/Seite) und bildet so die Lautsprecher eines 7.1-Systems nach. Damit soll realistischerer Raumklang als mit dem auf Stereo-Headsets (und einer entsprechenden Soundkarte beziehungsweise USB-Soundchip) nur simulierten Surround-Sound möglich sein.

Die Herausforderung besteht allerdings darin, nicht nur das Gewicht des Headsets im erträglichen Rahmen zu halten, sondern auch bei der Klangqualität nicht schlechter dazustehen als die Stereo-Konkurrenz, denn ein größerer Lautsprecher (pro Seite) klingt in der Regel besser als mehrere kleine.

Wir vergleichen das Razer Tiamat 7.1 im Test mit gängigen Soundkarten-Headset-Kombinationen und prüfen, wie sich das 7.1-Headset dagegen in der Praxis schlägt. Achtung: Es gibt noch eine nur halb so teure Variante für 90 Euro unter dem Namen Razer Tiamat 2.2, die allerdings nur zwei 40-mm-Treiber pro Ohrhörer hat und daher klanglich nicht mit dem hier getesteten Tiamat 7.1 identisch ist.

Anschlüsse

Die solide Fernbedienung erlaubt den simultanen Anschluss eines Lautsprechersystems. Die solide Fernbedienung erlaubt den simultanen Anschluss eines Lautsprechersystems.

Um das Razer Tiamat 7.1 zu nutzen, benötigen Sie eine 7.1-Soundkarte beziehungsweise einen entsprechenden Onboard-Chip (ein 5.1-Modell wie etwa die Creative Soundblaster Recon 3D oder Creative Soundblaster Z reicht nicht), das Headset verbinden Sie dann mit Hilfe von vier 3,5-mm-Klinkenanschlüssen. Zwar hat das Tiamat 7.1 auch einen USB-Stecker, der dient aber nur zur Stromversorgung der beleuchteten Razer-Logos sowie der Kabelfernbedienung.

Da das Tiamat 7.1 keinen eigenen Soundchip besitzt, benötigen Sie auch keinen Treiber. Vergessen Sie aber nicht, in der Windows-Systemsteuerung auf den 7.1-Modus zu wechseln und tun Sie dasselbe auch in den Audio-Einstellungen Ihrer Spiele, sofern eine entsprechende Option vorhanden ist. Mit Hilfe eines beiliegenden Adapters (der an die Kabelfernbedienung angeschlossen wird) können Sie ein eventuell vorhandenes Lautsprechersystem parallel anstecken und per Knopfdruck bequem zwischen Headset und Lautsprechern wechseln. Ansonsten bietet die Fernbedienung noch eine Lautstärkeregelung für die einzelnen Kanäle, eine Mikrofonstummschaltung sowie einen Taster, um zwischen 7.1- und Stereo-Betrieb (etwa für Musik) umzuschalten.

Klang Spiele

Im Spieletest mit Battlefield 3 überrascht uns zunächst der sehr beeindruckende Raumklang des Tiamat 7.1. Die Positionierung von Klängen im akustischen Raum gelingt im Test sehr realistisch, sodass wir intuitiv wissen, aus welcher Richtung Gegner kommen. Das Ergebnis übertrifft die bisher erhältlichen 5.1-Headset deutlich und ist sogar noch etwas besser als die sehr guten Surround-Simulationen der Soundblaster-Serie wie etwa der Soundblaster ZxR sowie das annähernd ebenbürtige Dolby Headphone. Einzig die Unterscheidung, ob ein Geräusch ober- oder unterhalb der eigenen Spielfigur ertönt, gelingt den Raumklangsimulationen besser als dem Tiamat 7.1. Trotzdem: Eine derart gute Ortbarkeit von Geräuschen im virtuellen Klangraum haben wir bislang noch bei keinem Headset erlebt - bravo!

Durch die transparente Abdeckung können Sie die fünf einzelnen Lautsprecher erkennen, die Razer versetzt und teils überlappend im Ohrhörer untergebracht hat. Durch die transparente Abdeckung können Sie die fünf einzelnen Lautsprecher erkennen, die Razer versetzt und teils überlappend im Ohrhörer untergebracht hat.

Allerdings bezahlen Sie den tollen Raumklang beim Tiamat 7.1 mit deutlich eingeschränkter Klangqualität. Während Explosionen und Granateinschläge in Battlefield 3 noch einigermaßen wuchtig aus den vielen kleinen Lautsprechern dringen, klingen die Panzermotoren und Kanonen bei World of Tanks hörbar schwachbrüstiger und teilweise fast etwas blechern. Hier haben Stereo-Headset (ab Mittelklassequalität) eindeutig die akustische Nase vorn.

Klang Musik und Filme

Besonders deutlich wird die bauartbedingte Klangschwäche bei Musik: Der Bass spielt zwar sauber, aber auch drucklos und eher im Mitten- denn im Tieftonbereich. Die eigentlichen Mitten klingen im Test dünn und kraftlos, während die Höhen überbetont und zu scharf in die Ohren stechen. Zwar lässt sich mit etwas Equalizergefummel (im Soundkarten-Treiber oder Mediaplayer) noch einiges herausholen, an solide Stereo-Headsets ab etwa 50 Euro aufwärts wie etwa das Steelseries Siberia v2 kommt der Klang des Tiamat 7.1 auch dann aber nicht heran. Und High-End-Headsets wie das Sennheiser PC 360 klingen um Welten besser.

Filme bewegen sich irgendwo zwischen Spielen und Musik: der Raumklang ist wie bei Spielen sehr gut, imposante Soundtracks adäquat umsetzen kann das Tiamat 7.1 aber nicht – krachenden Soundkulissen mit hohem Kawumm-Faktor fehlt es einfach an Druck, Auflösung und Authentizität.

Der Mikrofonarm lässt sich bei Nichtgebrauch im linken Ohrhörer versenken. Der Mikrofonarm lässt sich bei Nichtgebrauch im linken Ohrhörer versenken.

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