Google löscht Android-Apps - Ungefragt übers Internet

Google behält sich das Recht vor, bestimmte Software auf Android-Handys aus der Ferne zu löschen und hat jetzt erstmals zugeschlagen.

Auf aktuellen Smartphones mit Apple- oder Google-Betriebssystem (iOS 4 und Android) ist der Nutzer nicht Herr seiner eigenen Hardware. Die Hersteller können bei Bedarf aus der Ferne Software auf den jeweiligen Handy löschen oder auch installieren. Bisher hat Apple noch nicht darauf zurückgegriffen, Google jetzt erstmals.

In bekannt gewordenen Fall hat Google über die für solche Fälle eingebaute Funktion »REMOVE_ASSET« die Apps »Twilight Eclipse Preview« und »Rootstrap« vom Sicherheitsspezialisten Jan Overheide von Scio Security gelöscht und die Anwender darüber informiert. Jedes Android-Handy hat eine permanente Push-Verbindung zum Google-Dienst GTalkService, über die Apps auf allen Android-Handys gelöscht, aber über die Funktion »INSTALL_ASSET« auch installiert werden können. Kunden sind dagegen machtlos.

Im vergangen Jahr hatte Amazon auf seinem Ebook-Lesegerät Kindle eine ähnliche Funktion eingesetzt, um die George-Orwell-Bücher »1984« und »The Animal Farm« zu löschen, weil Amazon die Vertriebsrechte an diesen Werken gar nicht besaß. So oder so: Obwohl Apple, Amazon und Google allesamt beteuern, diese Funktionen nur zur Löschen von Schadsoftware zu benutzen - potenziell lassen sich damit auch ganz andere Dinge anstellen. Angreifer könnten zum Beispiel die Google-Server unter ihre Kontrolle bringen und sich dann Zugriff auf Millionen von Smartphones weltweit verschaffen.

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