Während in Deutschland keine Pläne existieren, auch Internetanschlüsse zur Grundversorgung zu zählen - hierzulande besteht nur ein Recht auf einen Telefonanschluss und auch das nur bei der Telekom - geht Kanada einen Schritt voran in die Breitband-Digitalisierung. Die CRTC (Canadian Radio-Television and Telecommunications Commission) gab nun bekannt, dass Kanada eine Internet-Grundversorgung mit mindestens 50 MBit/s im Download und 10 MBit/s im Upload einführen wird. Die Datenraten dürfen dabei nicht nach einem gewissen Datenvolumen gedrosselt werden.
Kanada lässt sich Zeit
Allerdings lässt Kanada sich Zeit mit der Verpflichtung zum Breitband, in den nächsten fünf Jahren haben die Kommunikationsanbieter Zeit, noch unterversorgte Gegenden auszubauen. Dafür steht ein neuer Fonds in Höhe von 750 Millionen Kanadischer Dollar zur Verfügung. Finanziert wird der Fonds aus einer Umsatzabgabe der Telekommunikationskonzerne Kanadas in Höhe von 0,53%.
Zusätzlich sind die Telekommunikationsunternehmen angehalten, auch entlang kanadischer Straßen den Internetzugang mit Funktechniken sicherzustellen.
Noch haben rund 2 Millionen Haushalte in Kanada keinen Internetzugang mit den geforderten Geschwindigkeiten. Bis zum Jahr 2021 sollen statt heute 18% nur noch 10% der Kanadier mit weniger als 50MBit/s versorgt sein in den kommenden 10 bis 15 Jahren sollen dann 100% der Haushalte schnell angebunden sein - das zeigt dann auch die recht großzügigen Fristen bei der Einführung der kanadischen Internet-Grundversorgung.
Deutschland: Keine Pflicht zur Internet-Grundversorgung
In Deutschland gibt es noch keine Pläne für eine Internet-Grundversorgung. Hierzulande ist die Telekom als marktführender Telekommunikationsanbieter verpflichtet, jedem Haushalt einen funktionsfähigen Telefonanschluss einzurichten, Internet oder gar Breitband-Internet zählt jedoch nicht zur Grundversorgung. Die Bundesregierung fördert aktuell den Ausbau breitbandiger Internetverbindungen, sieht sich dabei aber Kritik ausgesetzt, die Vectoring-Technik der Telekom einseitig zu fördern. Beim geplanten Internetausbau mit mindestens 50 MBit/s in Deutschland ist jedoch auch die Volumendrossel erlaubt: LTE-Zugänge, die nicht auf der DSL/LTE-Hybridzugängen basieren, werden in Deutschland nach wenigen Gigabyte auf quasi unbenutzbare Datenraten gedrosselt.
Quelle: CRTC
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