AMD Radeon Pro SSG - Profi-Grafikkarte mit 1 TB kostet 9.000 Euro

AMD hat auf der Siggraph-Konferenz Profi-Grafikkarten mit »Solid State Graphics Technology« vorgestellt, die Flash-Speicher direkt mit dem Grafikchip verbindet. Der Preis ist entsprechend hoch.

Die AMD Radeon Pro SSG verbindet Flash-Speicher direkt mit dem Grafikchip. Die AMD Radeon Pro SSG verbindet Flash-Speicher direkt mit dem Grafikchip.

Update: Inzwischen hat AMD auch bekanntgegeben, zu welchem Preis eine Radeon Pro SSG als Beta-Entwicklerkit zu haben sein wird. Bei 9.999 US-Dollar oder umgerechnet knapp über 9.000 Euro müssen Profi-Videobearbeiter für die neuen Möglichkeiten der Grafikkarte tief in die Tasche greifen, doch das dürfte sich vermutlich durch die eingesparte Arbeitszeit relativ schnell wieder einsparen lassen. Die finale Version der Radeon Pro SSG soll aber erst im Jahr 2017 veröffentlicht werden.

Originalmeldung: AMD bietet mit der FirePro-Serie professionelle Grafikkarten an, deren aktuell größtes Modell mit 32 GByte Videospeicher ausgestattet ist. Diese Grafikkarten sind beispielsweise sehr gut für Videobearbeitung geeignet, doch selbst 32 GByte VRAM sind in diesem Fällen laut AMD ein Flaschenhals. Mit der neuen »Solid State Graphics Technology« (SSG) will AMD den Profis ganz neue Möglichkeiten bieten, auch Videos mit extrem hohen Auflösungen schnell zu bearbeiten.

In einem Demo-System lief ein 8K-Video mit 7.680 x 4.320 Pixel, das damit trotz hochwertiger Hardware nur mit 17 Bildern pro Sekunden abgespielt werden konnte. Ein zweites System mit einer der neuen SSG-Grafikkarten war in der Lage, das gleiche Video mit mehr als 90 Bildern pro Sekunde abzuspielen. Außerdem war es möglich, innerhalb des Videos hin- und herzuspringen, als ob es sich nur um ein herkömmliches Full-HD-Video handeln würde.

Bei aktuellen Grafikkarten müsste die Grafikkarte bei der Bearbeitung ständig beim Prozessor des Rechners nach mehr Arbeit anfragen, da nicht alle Daten in den Videospeicher passen. Das sorge für enorme Verzögerungen. Die SSG-Technik verbindet NAND-Flashspeicher direkt mit dem Grafikchip, der damit wesentlich schneller auf die Daten zugreifen kann. Flash-Speicher ist im Vergleich zu GDDR5 deutlich langsamer, doch die Vorteile überwiegen in diesem Fall deutlich. Sobald Daten nicht im Videospeicher zu finden sind, wird der Flash-Speicher angesprochen, ohne Umweg über den Prozessor.

Die neuen SSG-Grafikkarten sollen nicht nur bei der Echtzeitbearbeitung helfen, sondern beispielsweise auch die Ladezeiten enorm verringern. Das Laden eines sehr komplexen CAD-Modells könne aktuell durchaus bis zu einer Stunde dauern, während eine SSG-Grafikkarte diese Wartezeit fast verschwinden lässt.

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