Internet - Urheberrechtsstreit um Kreiszahl Pi

Welche seltsamen Pfade das Urheberrecht beschreiten kann, zeigt ein Fall aus den USA, bei dem es um die Kreiszahl Pi ging.

Ausgerechnet am Pi-Tag nach US-Kalender (3/14) wurde ein Urheberrechtsstreit um die Kreiszahl Pi in den USA entschieden. Die unendlich lange Zahl, die mit 3,14159 beginnt, wurde von dem Musiker Michael John Blake in ein Musikstück samt passenden Video »What Pi Sounds Like« umgewandelt, das auf YouTube sehr oft angesehen, inzwischen aber im Original entfernt wurde.

Grund dafür dürfte eine Beschwerde eines anderen Künstlers gewesen sein, denn Lars Erickson hatte schon viele Jahre vor Blake seine »Pi Symphony« geschrieben, die ebenfalls auf der Kreiszahl basiert. Daher zog er gegen Blake vor Gericht, da dessen Musikstück dem seinen »grundlegend ähnelt« und daher nach seiner Ansicht das Urheberrecht seiner Musik verletzt. Zwar könne niemand das Urheberrecht auf Pi beanspruchen, aber die »Melodie von Pi« schon, so Erickson.

Ersteres sah auch der Richter Michael H. Simon so, doch auch das Umwandeln der Zahl in Musik unterliege nicht dem Urheberrecht, da dahinter nur das Zuweisen von Tönen zu Zahlen stehe und dafür nur eine geringe Anzahl an Möglichkeiten existiere. Zwar sei die Pi-Symphony geschützt, doch die Musik von Blake sei der von Erickson nicht ähnlich genug, um als Kopie zu gelten. Wie CNN meldet, empfiehlt Erickson, einfach sein Video und das von Blake zu vergleichen und eigene Schlüsse zu ziehen. Für Blake war die Tatsache, dass das Urteil am Pi-Tag zu seinen Gunsten ausfiel, der perfekte Schlussstrich unter die Angelegenheit.

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