NSA-Überwachung - »Harmlose« Metadaten lassen sich leicht Personen zuordnen

Die von Geheimdiensten gesammelten Meta-Daten, die angeblich die Privatsphäre nicht verletzen, lassen sich sehr leicht Personen zuordnen.

Die National Security Agency sammelt in den USA nur vermeintlich harmlose Metadaten - die sich aber leicht zuordnen lassen. Die National Security Agency sammelt in den USA nur vermeintlich harmlose Metadaten - die sich aber leicht zuordnen lassen.

Die National Security Agency sammelt laut Vertretern der US-Regierung nur »harmlose« Metadaten, die beispielsweise nicht die Namen von Personen erhalten. Es handelt sich also »nur« um Daten wie die gewählten Telefonnummern und die Länge von Gesprächen. Doch zwei Wissenschaftler, die von Freiwilligen ihre Metadaten per Android-App erhielten, kommen laut The Atlantic zu dem Schluss, dass dieses oft zur Beruhigung genannte Argument täuscht.

Nachdem aus den gesammelten Daten zufällig 5.000 Nummern ausgewählt wurden, reichte es aus, diese bei Yelp, Google Places und Facebook zu suchen und sofort bei 1.356 Telefonnummern die dazugehörige Person herauszufinden. Das sei ein minimaler Aufwand gewesen, so die Forscher. Um herauszufinden, was gewisse Organisationen mit mehr Aufwand, Arbeit und menschlicher Analyse erreichen können, wurden weitere 100 Nummern zufällig ausgewählt. Nach einer Google-Suche waren 60 dieser Telefonnummern eindeutig zugeordnet. Nach der zusätzlichen Nutzung der drei vorher schon verwendeten Internet-Quellen waren es schon 73.

Ein für Verbraucher gedachter, kostenpflichtiger Telefondienst, den die Forscher ebenfalls nutzten, konnte alleine 74 dieser Nummern zuordnen. Dabei handelte es sich aber nicht exakt um die gleichen Telefonnummern, die die Forscher schon de-anonymisiert hatten. Insgesamt waren daher 91 von 100 Datensets eindeutig einer Person zuzuordnen. Dabei haben sich die Forscher laut eigener Aussage nicht einmal sonderlich viel Mühe gegeben. »Wenn ein paar Akademiker so schnell so viel erreichen, fällt es schwer zu glauben, die NSA könnte nicht problemlos die meisten amerikanischen Telefonnummern zuordnen«, so das Fazit der Forscher Mayer und Mutchler. Das dürfte auch außerhalb der USA gelten.

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