Sony Pictures Hack - Hinweise auf »Inside Job« (Update: FBI dementiert)

Der riesige Datendiebstahl bei Sony Pictures wurde laut Sicherheitsexperten durch Mithilfe von Angestellten durchgeführt.

Der Sony Pictures Hack war vielleicht ein »Inside Job«. (Bildquelle: The Next Web) Der Sony Pictures Hack war vielleicht ein »Inside Job«. (Bildquelle: The Next Web)

Update: Trotz der Gespräche mit Norse Corp und Hinweise durch andere Sicherheitsexperten geht das FBI weiterhin davon aus, dass nur Nordkorea hinter dem Angriff auf Sony Pictures steckt. In einer Stellungnahme erklärte die US-Bundespolizei, dass es »keine glaubhafte Information« gebe, die etwas anderes andeute. Ein Behördenvertreter sagte der Webseite Politico nach dem drei Stunden langen Treffen mit den Sicherheitsexperten, dass die Analyse von Norse Corp die Erkenntnisse der Ermittler nicht verbessert hätten. Es sei vielmehr klar geworden, dass die Sicherheitsexperten eine »enge« Sichtweise auf den Fall hätten und ihre Analyse daher ungenau.

Doch für Norse Corp ist es weiterhin ein Warnzeichen, dass das FBI so schnell nach dem Datendiebstahl Nordkorea beschuldigte. Das habe bei jedem Sicherheitsexperten für Verwunderung gesorgt, da es extrem schwer sei, so etwas innerhalb von Tagen festzustellen. Allerdings hat das FBI bei dem Treffen keine eigenen Informationen preisgegeben, so dass auch Norse Corp nicht weiß, warum das FBI seinen eigenen Standpunkt so sicher vertritt.

Ein ehemaliger Berater des FBI-Directors erklärte, dass das FBI eine so konservative Organisation sei, dass solche öffentlichen Beschuldigungen niemals leichtfertig gemacht würden. Das Treffen mit Norse Corp sei nichts Ungewöhnliches, da das FBI mit jedem spreche, der vielleicht hilfreiche Informationen zu einem Fall habe. Andere Sicherheitsexperten sind jedoch wie Norse Corp der Ansicht, dass alle Spuren in Richtung Nordkorea Sackgassen sind und das FBI klare Belege mit den Sicherheitsexperten teilen sollte, um überzeugender zu wirken.

Originalmeldung: Norse Corp ist ein Sicherheitsunternehmen, das laut eigener Aussage in vielen anderen Fällen auch die US-Bundespolizei FBI beraten und mit ihnen zusammengearbeitet hat. Ausgerechnet dieses Unternehmen hat nun auch den Hack von Sony Pictures und den Diebstahl riesiger Datenmengen untersucht und kommt zu einem ganz anderen Schluss als das FBI. Laut den Sicherheitsexperten konnte man sechs Verdächtige identifizieren, die wohl direkt mit den Angriffen in Zusammenhang stehen und die in Kanada, Thailand oder Singapur leben.

Eine der Verdächtigen ist jedoch eine ehemalige Angestellte von Sony Pictures, die in den USA lebt, im Mai 2014 entlassen wurde und »umfangreiches Wissen über das Firmennetzwerk« besitzt. Damit sei der Vorfall wahrscheinlich ein »Inside Job«, der von unzufriedenen Mitarbeiternmit Hilfe von »Hacktivisten« durchgeführt wurde und nicht ein Angriff, der von Nordkorea aus veranlasst oder gesteuert war. Obwohl das FBI nach wie vor offiziell ganz sicher ist, dass die Verantwortlichen in Nordkorea sitzen, haben sich FBI-Agenten laut Daily Beast am Montag mit Vertretern von Norse Corp getroffen. Das sei ungewöhnlich, wenn das FBI sich tatsächlich sicher wäre, wer für den Angriff verantwortlich ist.

Für den Vizepräsidenten von Norse Corp, Kurt Stammberger, sieht es so aus, als ob das FBI nur aus PR-Gründen in der Öffentlichkeit zu den früheren Aussagen steht, intern aber durchaus noch offen für andere Möglichkeiten sei. Hinweise auf die Beteiligung von Sony-Mitarbeitern gibt es durchaus, da den Hackern beispielsweise die Bezeichnungen von internen Servern im Firmennetzwerk bekannt waren, die direkt auf diese Weise angesprochen wurden. Hinweise auf Nordkorea hat Norse Corp überhaupt nicht gefunden.

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