Die belgische Datenschutzbehörde hatte einer Untersuchung in Auftrag gegeben, um die von Facebook gesetzten Cookies zu analysieren. Diese Cookies, die Facebook zu Werbezwecken einsetzt, werden auch dann gespeichert, wenn ein Nicht-Mitglied Webseiten mit direkt aktivem »Gefällt mir«-Button oder eine öffentlich einsehbare Facebook-Seite aufruft. Sogar wenn Internetnutzer über die European Digital Advertising Alliance ihr Recht auf ein Opt-Out nutzen, wird erneut ein zwei Jahre lang gültiges Cookie von Facebook gesetzt, obwohl das soziale Netzwerk Mitglied in der genannten Vereinigung der Werbeindustrie ist.
Das Tracking von Nicht-Mitgliedern ist jedoch ein eindeutiger Verstoß gegen die Richtlinien zum europäischen Datenschutz..Facebook hat in Person des für Europa und Datenschutz zuständigen Managers Richard Allen erklärt, dass der Report der Datenschützer in vielen Bereichen falsch sei, erklärt das Erhalten von »Webseiten-Besuchs-Informationen« zu einem Standard, der mit Tracking nichts zu tun habe und behauptet, das Setzen von Cookies bei Nicht-Mitgliedern sei keine Absicht, sondern ein »Bug«, den das soziale Netzwerk nun schnell beheben werde.
Außerdem weist Allan darauf hin, dass Facebook kostenlos sei und das sei nur möglich, indem Werbung platziert werde, die sich an den Interessen der Nutzer orientiert. In dem Blogbeitrag führt Allan viele Behauptungen auf, die er widerlegt, die aber von den Forschern in ihrem Bericht so gar nicht aufgestellt wurden. Die Forscher haben daher auf den Beitrag von Facebook inzwischen auch reagiert. Man habe den Report öffentlich gemacht. »Interessierte Personen können die 'Behauptungen', die Facebook unserem Bericht zuordnet, mit seinen tatsächlichen Inhalten vergleichen.« In Belgien wird die Datenschutzbehörde am 29. April entscheiden, ob sie gegen Facebook vorgeht.
Quelle: The Guardian, Facebook
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