Internet am Limit - Kapazität der größten Datenleitungen bald ausgereizt

Das rasante Wachstum des Internets sorgt dafür, dass an mehreren Stellen bald die aktuellen technischen Grenzen erreicht werden.

Das Internet gerät langsam an seine aktuellen technischen Grenzen. Das Internet gerät langsam an seine aktuellen technischen Grenzen.

Es ist schon sei einiger Zeit bekannt, dass die etwas mehr als vier Milliarden möglichen IP-Adressen nach dem IPv4-Standard bald komplett vergeben sein werden. Trotzdem läuft der Umstieg auf den IPv6-Standard, der bis zu 340 Sextillionen Adressen ermöglicht, nur schleppend. Eine Sextillion ist übrigens eine Eins mit 36 Nullen. Nun droht dem Internet laut einem Bericht des New Scientist noch ein ganz anderer Flaschenhals.

Die wichtigen Backbones, die größten Datenleitungen des weltweiten Netzes, verwenden Glasfaserkabel. Deren Signale wurden in den letzten Jahren immer weiter verstärkt, um auf diese Weise den Datendurchsatz erhöhen und mit dem Wachstum des Internets mithalten zu können. Doch sobald die Signalstärke einen bestimmten Punkt überschreitet, ist das Glasfaserkabel »gesättigt« und die Signale werden gestört und schwächer. Auf einem Treffen der Royal Society wurde dieses Thema nun diskutiert, da es nicht mehr sehr lange dauern wird, bis dieses Kapazitätslimit der Glasfaserkabel erreicht wird. Es liegt bei rund 100 Terabit pro Sekunde und könnte schon innerhalb der nächsten fünf Jahre erreicht werden.

Ein Grund sind die stetig wachsende Anzahl von Geräten mit Internetzugang und die wachsende Beliebtheit von Video-Streams von Webseiten wie Twitch, YouTube oder Netflix. Es gibt allerdings schon Lösungsansätze. Einige Forscher wollen die Signalstärke trotz der Störungen weiter erhöhen und eine Möglichkeit finden, die Signale beim Empfang wieder zu »säubern«. Eine andere Möglichkeit wäre die Verwendung von neuen Kabeln aus neuen Materialien, die über mehrere Faser-Kerne gleichzeitig wesentlich größere Datenmengen als bisher übertragen könnten. Da dies aber bisher nur theoretische Möglichkeiten sind und die Kapazitätsgrenzen schon in wenigen Jahren erreicht werden könnten, könnte es eventuell bis zu einer praktischen Lösung tatsächlich zu Einschränkungen kommen. Die meisten Forscher sind aber zuversichtlich, dass die Probleme schnell gelöst werden.

Quelle: New Scientist

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