In Großbritannien müssen Provider schon einige Zeit »freiwillig« Filter installieren, die grundsätzlich aktiv sind und nach vorgefertigten Listen pornografische Inhalte ausfiltern. Später wurden diese Listen allerdings auch durch terroristische und extremistische Inhalte ergänzt. Die Kunden müssen bei ihren Providern explizit beantragen, dass die »Pornofilter« deaktiviert werden.
Für Kritiker sind diese Jugendschutz-Filter ein Vorwand, über den Zensur missliebiger Inhalte über nicht einsehbare Listen durchgeführt wird, für Jugendschützer die einzige Möglichkeit, bei der Verbreitung von Smartphones und Internetzugängen Kinder vor nicht geeigneten Inhalten zu bewahren. Laut einem Bericht von Heise fordern nun auch die Experten von Jugendschutz.net entsprechende Filter nach diesem Vorbild, gehen allerdings noch einen Schritt weiter.
Entsprechende Filter sollten direkt in Browser und Betriebssysteme eingebaut werden und sich ebenfalls nicht nur auf Pornografie, sondern auch auf Gewalt und Hass beziehen. Identische Browser würden auf vielen Geräten eingesetzt und seien damit gut für Filter verwendbar, während Blockaden direkt über das Betriebssystem dafür sorgen könnten, dass die Filter mit allen Programmen funktionieren. Zudem wären so auch Inhalte, die über verschlüsselte Webseiten abgerufen werden, filterbar. Laut den Jugendschützern stellen gerade solche Verbindungen inzwischen eine Herausforderung dar.
Die Filter müssten von den Eltern einfach und systemweit konfigurierbar sein. Dafür sei auch ein Standard für die Kommunikation zwischen Betriebssystem und Apps notwendig. Außerdem soll es eine Liste mit »sicheren Angeboten« geben, die ebenfalls über einheitliche Schnittstellen konfiguriert werden kann.
Quelle: Heise
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