AMD Kyoto - Erste AMD-APU für Serversysteme

Unter der Bezeichnung Opteron X präsentiert AMD früher als erwartet eine erste APU für den Server-Markt. Die Prozessoren basieren auf der Jaguar-Architektur und sind für stromsparende Server gedacht.

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Auch im Server-Segment gilt Energiesparen als wichtige Disziplin. Vor allem bei den sogenannten Scale-Out-Servern für Cloudanwendungen und fürs Web sind immer seltener die energiefressenden aber leistungsstarken klassischen Serverprozessoren gefragt sondern zunehmend kleine und energiesparende Architekturen. So müssen sich Hersteller wie Intel immer mehr der Konkurrenz durch ARM-Server stellen. AMD will mit seinen Jaguar-Kernen nun ebenfalls ein Stück vom Kuchen.

Zumindest eine der nun unter dem Codenamen »Kyoto« veröffentlichten Opteron-APUs verfügt neben den vier Jaguar-Rechenkernen auch über eine integrierte Radeon-HD-8000-GPU. Generell bietet AMD bei allen Kyoto-Prozessoren integrierte I/O-Funktionen und liefert damit einen vollwertigen SoC (System on Chip) an die Hersteller aus.

Gefertigt wird Kyoto in 28 nm. Die Taktraten liegen beim Opteron X1150 (ohne integrierte GPU) zwischen 1,0 und 2,0 Gigahertz. Der Opteron X2150 (inklusive GCN-GPU mit 128 Shadereinheiten) taktet zwischen 1,1 und 1,9 Gigahertz. Die TPD liegt beim X1150 zwischen 9 und 17 Watt, beim X2150 zwischen 11 und 22 Watt. Preislich gestaltet AMD die Prozessoren zurückhaltend und verlangt zwischen 64 und 99 US-Dollar bei Abnahme von 1000 Stück.

Der CPU-Takt ist von den Serverkunden im gewissen Maße konfigurierbar - daher die unterschiedlichen Taktangaben. So lassen sich auf Basis ein und derselben CPU verschiedene Anwendungsbereiche und Serversysteme erschaffen - auf Wunsch gibt es mehr Leistung bei höherer Leistungsaufnahme oder weniger Performance mit geringerem Energiebedarf und damit sinkender Abwärme. Als erster Abnehmer der Kyoto-SoCs wird HP genannt: Deren Moonshot-Server sollen in Zukunft auch in einer Jaguar-Variante angeboten werden.

Als direkte Konkurrenz nennt AMD die Atom-Serie von Intel, vor allem die S1200-Atoms. Laut AMD gibt es beim Einsatz der Opteron-X allerdings nur Vorteile - zu nennen wären die doppelte Menge an CPU-Kernen, eine bessere Single-Thread-Performance und die integrierte GPU sowie integrierte SATA-Ports, die weitere Zusatzchips im Server überflüssig machen. Intel steht aber bereits kurz vor der Veröffentlichung einer neuen Atom-Generation namens Silvermont, so dass AMD bereits in der zweiten Jahreshälfte starke Konkurrenz bekommen dürfte.

Die Jaguar-Architektur ist für AMD aktuell eine der wichtigsten Entwicklungen und findet nicht nur in Servern ihren Platz sondern auch in Sonys PS4 und voraussichtlich ebenfalls in Microsofts Xbox One. Auch für den PC, Notebooks und Tablets werden Jaguar-CPUs angeboten, hier allerdings unter der Bezeichnung Kabini und Temash.

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