Das Mooresche Gesetz, nach dem sich alle 18 bis 24 Monate die Anzahl der auf einem Chip verbauten Transistoren und damit auch die theoretische Leistung verdoppelt, steht schon seit einigen Jahren auf recht wackligen Beinen. Dieses Gesetz, das natürlich nur eine Vorhersage auf dem Jahr 1965 ist, stammt von Gordon Moore, einem Mitgründer des Chip-Herstellers Intel.
Auf der International Solid State Circuits Conference in San Francisco (ISSCC) hat nun der für den Bereich Technik und Herstellung zuständige Intel-Manager William Holt zu den Entwicklungen geäußert, die das Unternehmen für die Zukunft erwartet. Das Mooresche Gesetz werde wohl noch zwei weitere Chip-Generationen durchhalten, bis Transistoren mit nur noch sieben Nanometern hergestellt werden.
Es gibt aber neue Technologien, die zum Teil noch in den Kinderschuhen stecken und Bezeichnungen wie »Tunnel Field Effect Transistors« oder »Spintronics« tragen. Die neuen Transistoren setzen auf den Tunneleffekt der Quantentheorie, während Spintronics oder Spintronik den magnetischen Moment von Elektronen für ganz neue Möglichkeiten der Informationsübermittlung verwendet. Holt geht davon aus, dass es hier sehr große Veränderungen geben und die darauf basierende Technik »grundlegend anders« sein wird.
Die besten dieser technischen Verbesserungen werden laut Holt die Energieeffizienz erhöhen, aber gleichzeitig die Geschwindigkeit der Chips verringern. Damit wäre das Mooresche Gesetz nicht nur ungültig, sondern in gewisser Weise sogar auf den Kopf gestellt, zumindest in den ersten Jahren der neuen technischen Entwicklung. Gerade beim eben entstehenden »Internet der Dinge« werde der Fokus aber von Geschwindigkeit auf immer drastischere Reduzierungen des Energieverbrauchs gelegt.
Quelle: Technologyreview
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