Beim Kauf auf IPv6 achten
Von heute auf morgen wird das Internet nicht umgestellt werden. Sicher ist, dass mindestens über die nächsten fünf Jahre hinweg beide IP-Nummernsysteme parallel existieren. Die Konvertierung der Adressen regelt der Internetanbieter. Alle großen Internetzugangsanbieter sind derzeit noch in der Erprobungsphase. Grundsätzlich ist es nämlich erst einmal an ihnen, den Umstieg von IPV4 auf IPV6 in den Rechenzentren zu organisieren. Neben der vollständigen Unterstützung, die auf lange Sicht der schlüssigste Weg ist, gibt es weitere technische Verfahren, wie das erfolgen kann.
Doch deswegen das Thema IPV6 zu ignorieren, kann sich für den Kunden rächen. Denn auch dessen Internet-Router muss über kurz oder lang IPV6-fähig sein. Da man einen Internet-Router meist über etliche Jahre einsetzt, sollten Sie bei Abschluss eines Neuvertrags oder beim Kauf eines neuen Internetmodems darauf achten, dass er IPV6 bereits beherrscht oder sich zumindest entsprechend aktualisieren lässt. Bei vielen Routern, die aktuell von den Internetdiensten günstig oder gratis zu einem neu abgeschlossenen Vertrag geliefert werden, ist IPV6 noch nicht vorgesehen und auch nicht nachrüstbar. Solche Geräte dürften mittelfristig unbrauchbar werden. Dies gilt sowohl für DSL- als auch für LTE- und Kabel-Modems.
Wir haben stichprobenartig bei Internetzugangsanbietern und Router-Herstellern nachgefragt: Die AVM-Fritzbox-Modelle 7270, 7390 und 3270 sowie die LTE-Variante 6840 sind bereits heute IPV6-fähig, die ältere noch im Handel erhältliche Fritzbox 7170 lässt sich dagegen auch nicht per Firmware-Update nachrüsten. Auch die D-Link-WLAN-Router DIR 815, 825, 855 und 655 sind von Hause aus IPV6-fähig. Weitere Modelle, die demnächst vorgestellt werden, sollen ebenfalls direkt IPV6 beherrschen.
Bei der Easybox von Vodafone und den aktuellen Speedport-Routern der Telekom ist dagegen kein IPV6 vorgesehen. Die aktuellen von Telefonica (O2 und Alice) ausgelieferten Geräte sollen sich dagegen nach Firmenangaben mit einer aktualisierten Geräte-Software IPV6-fähig machen lassen, sobald der neue IP-Standard umgesetzt wird.
Doch nicht nur der Router muss IPV6 beherrschen, sondern auch das Betriebssystem. Das ist in der Regel das geringere Problem, denn Windows Vista und 7 sind von Haus aus IPV6-fähig. Bei Windows 2000 und XP benötigen Sie jeweils Service Pack 2, um mit dem IPV6-Adressraum arbeiten zu können. Dies sollten Sie aus Sicherheitsgründen aber ohnehin bereits verwenden.
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