Seite 4: Spiele-PC richtig aufrüsten - Guide: Performance-Bremsen beseitigen

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Skalierungs-Benchmarks: Battlefield 4

Ist der Prozessor oder die Grafikkarte zu langsam, kann das die Leistung auch bei moderaten Detail-Einstellungen deutlich begrenzen. So erreicht der Core i5 4690 mit einer langsamen GTX 750 Ti in Battlefield 4 nur 81 fps, mit einer GTX 760 sind es dagegen 123 fps und mit einer R9 290X sogar 145 fps.

Im Falle des vier Jahre alten Phenom II X4 980 Black Edition schwenkt die Limitierung dagegen schon mit der Radeon R9 270 um: Ab dieser Leistungsklasse erreichen alle Grafikkarten mit dem vergleichswesie lahmen AMD-Prozessor nur noch knapp 80 fps, sogar die über 500 Euro teure Geforce GTX 780 Ti ist dann nicht mehr schneller als die nur 140 Euro teure Radeon R9 270. Insgesamt ist Battlefield 4 ein gutes Beispiel für einen Titel, in dem sowohl der Prozessor als auch die Grafikkarte die Leistung stark beeinflussen - was es umso wichtiger macht, dass beide Komponenten in ähnlichen Leistungskategorien liegen.

Anno 2070

Ganz anders sieht es bei Anno 2070 aus: Hier sind die Bildraten bei vier von sechs Prozessoren unabhängig von der genutzten Grafikkarte fast immer auf dem gleichen Niveau, weil die CPU der wichtigste Faktor ist. Erst ab Intels Core i5 4690 sind etwas größere Unterschiede zwischen den verschiedenen Grafikkarten zu sehen, sie fallen aber immer noch deutlich niedriger als in den anderen getesteten Spielen aus. So ist die GTX 750 Ti in Anno 2070 mit dem Core i5 4690 nur etwa 25 Prozent langsamer als die deutlich teurere GTX 780 Ti (82 fps vs. 102 fps), in Battlefield 4 liegt der Unterschied dagegen bei über 100 Prozent (81 fps vs. 164 fps).

Metro: Last Light

Dass auch ein aktueller Dual-Core-Prozessor wie Intels neuer Core i3 4150, der dank Hyperthreading vier Aufgaben (»Threads«) gleichzeitig bearbeiten kann, heute in manchen Spielen ein Bremsklotz ist, sehen Sie bei Metro: Last Light. Während die Intel-CPU für knapp 100 Euro in allen anderen Spielen spürbar schneller als AMDs FX 8350 (vier Dual-Core-Module und acht Threads) für 150 Euro ist, kommt sie in Metro auch mit den schnellsten Grafikkarten auf maximal 70,9 fps. Der AMD-Prozessor mit acht Kernen erreicht hier dagegen erst bei 97 fps sein Maximum.

Nur der in die Jahre gekommene Phenom II X4 980 BE ist mit maximal 64,2 fps trotz vier Kernen in Metro noch langsamer als der Core i3 4150 mit zwei Kernen, was er wohl vor allem seiner veralteten Architektur zu verdanken hat. Unterm Strich hängt die Leistung in Metro: Last Light aber stärker von der Grafikkarte als vom Prozessor ab, was sich auch daran zeigt, dass erst ab einer Radeon R9 280X größere Abstände zwischen den unterschiedlich schnellen Prozessoren festzustellen sind.

Total War: Rome 2

In Total War: Rome 2 spielen sowohl CPU als auch GPU eine wichtige Rolle, wobei die Grafikkarte tendenziell etwas mehr Unterschied ausmacht. So liegen die fps bei den drei Intel-Prozessoren mit einer in diesem Fall limitierenden GTX 760 nur knapp vier Prozent auseinander, während es mit einer GTX 780 Ti immerhin 25 Prozent sind. Der langsamste AMD-Prozessor aus den Skalierungsbenchmarks bremst dagegen die Grafikkarten in Total War: Rome 2 aus, mit dem Phenom II X4 980 BE ist ab der GTX 760 keine nennenswerte Steigerung der Bildrate mehr festzustellen.

Mittelwerte im Vergleich

Um genauer sagen zu können, ob der Prozessor oder die Grafikkarte generell ein größeres Gewicht hat, lohnt sich ein Blick auf die fps-Mittelwerte der einzelnen GPUs und CPUs. Besonders interessant ist dabei die durchschnittliche Leistungssteigerung, die mit dem jeweils schnellsten Modell einer Kategorie im Vergleich zum jeweils langsamsten Modell möglich ist. In Metro: Last Light rechnet bei den Grafikkarten die GTX 780 Ti im Schnitt ganze 86 Prozent schneller als die GTX 750 Ti, bei den Prozessoren kann sich der Core i7 4790 dagegen »nur« um 42 Prozent vom Phenom II X4 980 BE absetzen.

Im Falle von Total War: Rome 2 sieht es ähnlich aus, Battlefield 4 wird dagegen von beiden Komponenten gleich stark beeinflusst: In diesem Spiel liegt die schnellste CPU genau wie die schnellste GPU knapp 75 Prozent vor ihrem langsamsten Gegenstück. In Anno 2070 kann sich die schnellste Grafikkarte schließlich nur 14 Prozent vor dem langsamsten Modell platzieren, während der Abstand bei den Prozessoren immerhin 43 Prozent beträgt. Alles in allem bestimmt die Grafikkarte unseren Skalierungs-Benchmarks zufolge die Leistung in aktuellen Spielen aber dennoch etwas stärker als der Prozessor - was umso mehr gilt, wenn Sie in maximalen Details mit aktivierter Kantenglättung oder in höheren Auflösungen als 1920x1080 Pixeln spielen wollen.

Intels großer Vorsprung gegenüber AMD bei den klassischen Desktop-CPUs bestätigt sich in den Skalierungs-Benchmarks einmal mehr, gleichzeitig wird aber auch sehr deutlich, dass Sie bei mittleren Einstellungen selbst mit einer alten AMD-CPU und einer vergleichsweise langsamen Grafikkarte wie der Geforce GTX 750 Ti in Full HD noch flüssig spielen können.

Der Kauf einer Grafikkarte über 200 Euro wie der Radeon R9 280X ist allerdings erst ab dem FX 8350 oder mit einer der schnellen Intel-CPUs wirklich sinnvoll, da die Grafikleistung sonst zu häufig durch den Prozessor limitiert wird. Wenn Sie dagegen mit einer Grafikkarte unter 200 Euro spielen, lohnt sich der Kauf einer CPU aus der dunkelgrünen Kategorie wie etwa den i7-Modellen von Intel nur bedingt, da in diesem Fall die Grafikkarte häufig den Prozessor deutlich ausbremst.

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