Darum wird GameWorks kritisiert
Hauptkritiker an GameWorks ist Richard Huddy, AMDs Chief Gaming Scientist. In einem 2015 geführten Interview betonte er, dass die GameWorks-DLLs uneinsichtige »Black Boxes« darstellten und es Nvidia theoretisch möglich wäre, den Spiele-Entwicklern unvollständig optimierte DLL/Effekte zur Verfügung zu stellen. Sobald der Titel dann erscheint, könnte Nvidia einen passenden Game-Ready-Treiber für Geforce-Karten bringen, der die vorher ausgesparte Effekt-Optimierung nachpflegt.
Dadurch hätte Nvidia einen Zeitvorteil gegenüber AMD und Geforce-Grafikkarten einen Performance-Vorsprung gegenüber den Radeon-Modellen. Einen konkreten Beleg für eine unfaire Benachteiligung von Radeons durch GameWorks konnte Huddy jedoch nicht liefern.
Gegen die Behauptung spricht die Tatsache, dass Entwickler-Studios bei bestimmten Lizenz-Vereinbarungen von Nvidia auch den kompletten Source Code verlangen dürfen und so umfangreich analysieren und sowohl für Nvidia- als auch AMD-Grafikkarten optimieren können. Weitergeben (etwa an AMD zur Treiber-Optimierung) dürfen sie die Code-Informationen jedoch nicht.
"GameWorks modules that have source code publically available, are available to everyone, including NVIDIAs competitors. For modules whose source isn't yet released publically-modules that are still work-in-progress-NVIDIA provide source to any developers who ask for it. The license for such modules is given to the specific developer, and prohibits them from distributing it to other companies. Otherwise, it would effectively be a public license. Plenty of NVIDIAs competitor's technologies are similarly licensed. This is the industry norm."
Ebenfalls immer wieder in den Raum geworfen werden Vermutungen über mögliche Zahlungen von Nvidia an Spiele-Entwickler, um die Verwendung von GameWorks zu sichern. Das Gerücht kam etwa letztes Jahr mit dem Start von Project Cars auf, dass auf Radeon-Karten deutlich schlechter lief als auf vergleichbaren Geforce-Modellen.
Hier hatte sich schlussendlich aber der Entwickler Slightly Mad Studios selbst zu Wort gemeldet und derlei Gerüchten strikt widersprochen. Man habe weder von AMD noch Nivdia finanzielle Unterstützung erhalten, sondern Tipps und Optimierungswünsche von beiden Seiten berücksichtigt.
Festgehalten werden muss allerdings, dass Nvidia die GameWorks-Effekte auf die Mirkoarchitekturen ihrer Geforce-Karten hin ausrichtet und entsprechend optimiert. Dadurch kann ein (gewollter?) Nachteil für Radeons entstehen, etwa wenn GW-Effekte besonders stark auf Tessellation setzen.
Auf die Berechnung speziell dieser Technik (zur verbesserten Tiefendarstellung von Texturen) waren die Nvidia-GPUs teils deutlich besser ausgelegt, als die GCN-Modelle von AMD. Entsprechend stärker schneiden die Nvidia-Karten bei Titeln ab, die GameWorks-Features mit diesen Effekten nutzen.
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