Die bereits vor einigen Monaten vorgestellte und mittlerweile auch verfügbare Soundblaster Recon 3D-Serie löst die bereits 2005 vorgestellte Soundblaster X-Fi ab. Bisher sind vier Recon-3D-Modelle erhältlich.
Drei davon als interne PC-Soundkarten mit PCI-Express-1x-Anschluss: die Creative Soundblaster Recon 3Dab 65 Euro (Bulk-Version ohne Zubehör), die Soundblaster Recon 3D Fatal1ty Professional für etwa 125 Euro und die Recon 3D Fatal1ty Champion zu einem Preis von etwa 160 Euro. Dazu kommt noch eine USB-Variante namens Recon 3D USB (85 Euro). Wir testen die drei internen Recon-3D-Modelle, die sich nur in der Ausstattung und der Optik unterscheiden. So bringt die Recon 3D Fatal1ty Professional im Gegensatz zum Basismodell ein kleines Stereomikrofon mit, besitzt eine Metallabschirmung mit Sichtfenster und wird von zwei roten LEDs beleuchtet. Der Fatal1ty Champion-Variante wiederum liegt zusätzlich noch ein 5,25-Zoll-Fronteinschub mit Mikrofon- und Line-Eingang, Lautstärke- sowie Effektregler bei.
Anders als bei der X-Fi-Generation und angesichts der deutlichen Preisunterschiede etwas überraschend unterscheiden sich die drei Modelle klanglich nicht im Geringsten. Denn bei den Recon-3D-Karten steckt der wichtige Digital-Analog-Wandler direkt im Chip statt wie bislang separat auf der Platine – die Möglichkeit, Soundblaster-Karten mit besser klingenden Wandlern und Vorverstärkern auszustatten (siehe Auzentech X-Fi Forte 7.1), fällt damit bei der Recon-Serie weg.
Technisch ein Rückschritt?
Überhaupt wirken die Soundblaster Recon 3D-Modelle im Test in vielerlei Hinsicht auf uns eher als ein Rückschritt gegenüber der X-Fi zu sein: So hat Creative den für Hobbymusiker interessanten Audioerstellungsmodus samt Midi-Synthesizer komplett gestrichen und der digitale Klangprozessor (»DSP«) ist nicht mehr frei programmierbar. Auch die für Musiker wichtigen ASIO-Treiber für möglichst latenzfreie Wiedergabe fehlen bei der Recon 3D.
Wer Spieleklang digital an ein 5.1-System übergeben will, muss zudem auf das DTS-Connect-Verfahren verzichten und Dolby Digital Life nutzen. Die X-Fi-Karten beherrschen noch beide Varianten, ebenso wie 7.1-Ausgabe, während sich die Recon 3D auf maximal 5.1 beschränkt und zudem die THX-Lautsprecherkonfiguration unter den Tisch fallen lässt.
Und obwohl Creative den Chip der Recon 3D vollmundig als Quad-Core-Soundprozessor bewirbt, scheinen sowohl Rechenleistung als auch Konfigurierbarkeit geringer als bei der X-Fi-Generation. So lässt die Recon 3D die EAX-Effekte jetzt per Software von der CPU berechnen, während eine X-Fi dafür noch Hardware-Beschleunigung bietet. Fairerweise ist das im Zeitalter der Multi-Core-CPUs aber kein merklicher Nachteil mehr, denn die Prozessoren bieten mittlerweile so viel Leistung, dass durch die EAX-Berechnung im Test kein spürbarer Performance-Nachteil mehr entsteht, ganz anders als noch zu Zeiten der Einkernprozessoren wie etwa dem Pentium 3 oder 4.
Neues bei der Recon 3D
Nach all den Nachteilen und Einschränkungen der Recon 3D gegenüber den X-Fi-Vorgängern gibt es aber auch Positives zu berichten. So besitzen die Recon-3D-Karten zusätzlich zu den drei 3,5-mm-Klinkenausgängen für die analoge 5.1-Wiedergabe jetzt einen separaten Kopfhörerausgang, sodass sich Lautsprecher und Headset gleichzeitig anschließen lassen. Zwischen Headset-Ausgang und Lautsprechern wechseln Sie dabei per Treiber mit wenigen Mausklicks, und auch das nervige Umstecken entfällt.
Dazu kommen noch jeweils ein digitaler, optischer Aus- und Eingang sowie ein auf der Platine angebrachter Stecker für eventuell vorhandene Audio-Anschlüsse an der Front des PC-Gehäuses. Dass sich Creative bei der Recon-Serie speziell an Headset-Spieler gedacht hat, zeigt auch der eigens für Kopfhörer gedachte Vorverstärker, der selbst bei Studiokopfhörern mit großen Lautsprechern für ausreichend Lautstärke sorgt.
Treiber
Eine der größten Verbesserungen der Recon 3D ist unterm Strich auf jeden Fall der Treiber. War es bei der X-Fi noch relativ umständlich, zwischen den drei Modi (Spiel, Unterhaltung, Musikerstellung) umzuschalten und dann trotzdem viele Einstellungen wie etwa die Mikrofonempfindlichkeit über die Windows-Systemsteuerung anpassen zu müssen, so vereint der Recon-3D-Treiber alle für die Klangsteuerung relevanten Regler.
Ein Klick auf das (optionale) Symbol im Systray neben der Windows-Uhr und das übersichtliche Menü öffnet sich. Hier schalten Sie etwa zwischen Headset- und Lautsprechern um, definieren die Lautstärke einzelner Kanäle, regeln die Mikrofonempfindlichkeit oder die Trennfrequenz für den Bass, was besonders bei 2.1- und 5.1-Anlagen hilfreich ist. Dazu lassen sich alle Einstellungen in Profilen speichern beziehungsweise leicht aus dem Internet laden und importieren.
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