Seite 2: Geforce 9800 GX2 vs. Radeon HD 3870 X2 - Das Duell der Dual-Grafikmonster

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Doppelte Zicken

Von Systemen mit zwei Grafikkarten erwartet man zu Recht einen flüssigeren Spielablauf. Allerdings übersehen viele Titel anfangs einen eventuell vorhandenen zweiten Grafikchip, so dass teure SLI- oder Crossfire-Konfigurationen oft so lange brach liegen, bis AMD und Nvidia einen optimierten Treiber nach schieben. Seit kurzem stört ein neues Ärgernis die Besitzer von Multi-GPU-Systemen: die so genannten Mikroruckler. Dieses Phänomen tritt auf, weil die einzelnen Grafikchips die Einzelbilder in der Regel nacheinander an den Monitor liefern, aber nicht in gleich großen, sondern in zeitlich unterschiedlichen Abständen.

Benchmark: Call of Duty 4 Benchmark: Call of Duty 4

Bei hohen Bildwiederholraten jenseits der 60 fps spielt das keine Rolle, da das Bildschirmgeschehen für das menschliche Auge ab etwa 30 bis 40 fps flüssig erscheint. Wenn Sie aber zum Beispiel Crysis in sehr hohen Einstellungen und Auflösungen mit vielfacher Kantenglättung spielen, erreichen selbst Systeme mit zwei oder mehr Grafikchips nur knapp 30 fps. In diesem Fall nimmt das menschliche Auge die wenige Millisekunden langen Mikroruckler störend wahr. Im Vergleich dazu spielt es sich auf einer einzelnen Grafikkarte, die in niedrigeren Einstellungen rund 30 fps auf den Schirm bringt, unterm Strich flüssiger. AMD und Nvidia wissen um das Problem, haben bislang aber noch keine Lösung parat. Derzeit ist offen, ob sich die Mikroruckler ohne weiteres über den Treiber beseitigen lassen oder ob ein Windows-Patch fällig wird.

Benchmarks

Benchmark: Crysis Benchmark: Crysis

Damit die Grafikkarten nicht durch den Prozessor limitiert werden, führen wir alle Benchmarks auf dem Asus P5K-Mainboard (Intel-P35-Chipsatz) mit einem Core 2 Quad QX6850 (4x 3,0 GHz) sowie 2,0 GByte DDR2-800-RAM durch.

Unter idealen Bedingungen versprechen Dual-Grafikkarten bis zu 80 Prozent mehr Leistung gegenüber einer Einzelkarte mit gleicher Technik. Dieser theoretische Optimalfall tritt, wenn überhaupt, aber nur in sehr hohen Auflösungen wie 2500x1600 Pixel inklusive extrem anspruchsvollen Bildqualitätseinstellungen wie achtfacher Kantenglättung (AA) und 16facher anisotroper Texturfilterung (AF) ein.

Benchmark: Unreal Tournament 3 Benchmark: Unreal Tournament 3

In der Praxis enttäuschen die Doppelkarten allerdings: In 1680x1050 ohne Bildverbesserungen spielen Sie mit einer Geforce 8800 GTS für 250 Euro praktisch genauso schnell wie mit den wesentlich teureren Dual-Monstern. Einzig in Crysis kann sich die 9800 GX2 mit 40,9 zu 29,4 fps (1680x1050) deutlich von der 8800 GTS absetzen, während die HD 3870 X2 mit 30,4 auf dem Niveau der Ein-Chip-Geforce liegt. Aktivieren Sie allerdings vierfache Kantenglättung (4xAA) und achtfach anisotrope Texturfilterung (8xAF), bricht die Doppel-Geforce auf nur etwa sechs fps ein -- offensichtlich macht die frühe Treiber-Version das Hardware-Potential zunichte.

Benchmark: World in Conflict Benchmark: World in Conflict

Das Treiber-Problem ereilt in Unreal Tournament 3 auch die X2-Radeon: Ohne Bildverbesserungen schlägt sie mit dem neuen und stark verbesserten Catalyst-Treiber 8.3 sogar die wesentlich teurere 9800 GX2, dafür ließ sich die Kantenglättung nicht aktivieren -- obwohl das in einem früheren Beta-Treiber bereits funktionierte.

In World in Conflict zickt der Catalyst-Treiber für Windows Vista bei aktiven Bildverbesserungen ebenfalls und die HD 3870 X2 liefert mit 16,0 zu 33,0 fps in 1920x1200 nur etwa die Hälfte der Leistung der 9800 GX2, obwohl beide Karten ohne Bildverbesserungen etwa gleich auf liegen. Spürbar wird das Potential der Dual-Geforce in World in Conflict (1920x1200, 4xAA/16xAF), wo sie mit 33,0 zu 19,0 fps deutlich schneller rechnet als die 8800 GTS.

Benchmark: Überblick Benchmark: Überblick

Auch 31,9 fps in Crysis (1920x1200) gegenüber stockenden 23,6 fps bei der GTS spüren Sie beim Spielen auf jeden Fall. Daher lohnt sich eine Dual-Grafikkarte meist nur, wenn Sie in hohen Auflösungen über 1680x1050 inklusive leistungszehrender Bildverbesserungen spielen. Von den getesteten aktuellen Spielen profitiert einzig Crysis bereits deutlich in 1680x1050 ohne AA/AF, da es der mit Abstand grafisch anspruchsvollste Titel auf dem Markt ist. Auch ältere DirectX-9-Spiele profitieren häufig spürbar von einer Dual-Grafikkarte, da die Crossfire- oder SLI-Treiber bereits auf die 3D-Engine abgestimmt sind -- allerdings spielen Sie diese Titel meist auch mit einer aktuellen Ein-Chip-Grafikkarte flüssig.

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