James Bond 007: Spectre in der Filmkritik - Ein schweres Erbe

Christoph Waltz gegen Daniel Craig. James Bond: Spectre stellt neue Fragen an den Geheimagenten, der irgendwie nicht mehr in unsere Zeit passen will. Die Antworten werden nicht jedem gefallen.

James Bond: Spectre - Deutscher finaler Trailer: Daniel Craig legt sich mit Christoph Waltz an Video starten 1:09 James Bond: Spectre - Deutscher finaler Trailer: Daniel Craig legt sich mit Christoph Waltz an

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Der letzte Bond war eine starke Leistung von Regisseur Sam Mendes.»Skyfall« brach alle Rekorde der Serie und stellte neue Fragen: Wer ist James Bond und welche Narben hat er aus seiner Vergangenheit mitgebracht?

Doch der Film von 2012 blieb einige Antworten schuldig. Perfekte Voraussetzungen also für den neuen Bond »Spectre«, den voraussichtlich letzten Film mit Daniel Craig in der Rolle des ewigen Geheimagenten.

Das klingt nach neuen Ansätzen, neuen Bildern, neuen Ideen. Doch »Spectre« bleibt überraschend konventionell, besinnt sich aber auch auf Qualitäten der alten Bond-Filme. 007-Fans freuen sich also über liebgewonnene Bond-Attitüden. Und ein kleiner Vorstoß ins Neue ist »James Bond: Spectre« dann doch irgendwie, wenn auch ein recht zurückhaltender.

Aus der neuen Welt?

Geheimagenten sind nicht mehr in Mode. Zumindest wenn es nach Max Denbigh (Andrew Scott), dem Leiter des Center for National Security, geht. Denn für die Zukunft sieht er vor allem eines vor: Sicherheit durch totale Überwachung. Somit würde das MI6 mitsamt dem Agentenprogramm der neuen Einrichtung unterliegen und Bond (Daniel Craig) wäre arbeitslos.

Und ausgerechnet in so einem Umfeld verstößt der Agent mit der Lizenz zum Töten wieder gegen jede Regel und geht in Mexico-City, Rom und weiteren Städten einer Spur nach, die ihn auf eine mysteriöse Fährte lockt. Auf seiner Suche nach Antworten, trifft er auf die Kriminellen-Hinterbliebene Lucia Sciarra (Monica Bellucci), von der Bond mehr über ein allumfassendes Kartell verrät.

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Trotz Umbruch im Hauptquartier, stehen ihm M (Ralph Fiennes), Q (Ben Whishaw) und Moneypenny (Naomie Harris) zur Seite. Und auch das neue Bond-Girl, die Ärztin Madeleine Swann (Léa Seydoux) hilft tatkräftig dem Agenten bei der Suche nach den Hintermännern des Kartells und ihrem Anführer Franz Oberhauser (Christoph Waltz). Langsam aber sicher fügen sich die Puzzle-Teile zusammen und Bond sieht sich mit seiner Vergangenheit konfrontiert.

Bombastische Action versus grandiose Stille

Direkt zu Beginn ziehen uns Regisseur Sam Mendes und Drehbuchautor John Logan mitten in die quirligen Festivitäten des Día de Muertos in Mexico-City. Ohne Vorwarnung verfolgen wir Bond, wie er Jagd auf Sciarra macht, dabei durch belebte Straßenschluchten rennt und Häuser zerstört, nur um sich anschließend in einem Hubschrauber mit Gegenspielern zu bekriegen.

Das ist Bond, das muss so sein! Was in den nächsten zwei Stunden folgt, ist die gewohnte Mischung aus gut inszenierter Action, verstreute Hinweise, die es von James und dem Zuschauer zu entdecken gilt und äußerst spannungsgeladenen Momenten. Diese fallen besonders durch eines auf: Stille. Vor allem die Auftritte von Franz Oberhauser profitieren zunächst von den paar Sekunden Atemlosigkeit, die die Anspannung bis nahe zur Unendlichkeit dehnen. Nur um sie dann mit einem (zunächst) recht unspektakulären Schurken aufzulösen.

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Der Wahnsinn kommt auf leisen Sohlen

Christoph Waltz sagte dazu kürzlich in einem Interview »Die Bösen machen einem dann am meisten Angst, wenn sie ganz normal aussehen« - womit er, zumindest in Spectre auch Recht behalten soll. Zwar hätte man sich bei der Gestaltung von Oberhauser ein wenig mehr Tiefe für seine Motive gewünscht, aber in seiner Gesamtheit, beweist der zweimalige Oscar-Preisträger, dass der neue Bond-Widersacher sehr subtil einen an der Waffel hat.

Denn auch er lässt, in guter Beißer-Handlanger-Manier, jemand anderen die Drecksarbeit erledigen. Hierbei legt sich Dave Bautista als Mr. Hinx mächtig ins Zeug und verbreitet skrupellos Angst und Schrecken, nicht nur in Agentenkreisen. Nichts desto trotz sitzt Oberhauser am Hebel und lässt Bond gerne seine sadistische Ader auf eindrucksvoll psychopatische Weise spüren.

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