Exodus: Götter und König - Die Bibel nach Michael Bay

Gladiator-Regisseur Ridley Scott macht mit Exodus: Götter und Könige richtig großes Bibelkino - als sei er von der Michael-Bay-Tarantel gestochen. Das sieht beeindruckend aus, kann aber nicht immer überzeugen.

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2014 erlebten Filme mit Bibel- und Historienbezug eine Renaissance. Von Beispielen, wie man es nicht machen sollte (Pompeii) über solide Streifen (Noah) bis hin zum monumentalen Epos Exodus: Götter und Könige von Ridley Scott.

Scotts Exodus kommt zur Weihnachtszeit in die Kinos, doch mit Andacht hat der Film wenig am Hut. Der Fokus liegt nicht so sehr auf religiösen Fragen als auf epischen Schlachten und der effektreichen Inszenierung der Plagen. Und dann ist da ja auch noch Batman… Entschuldigung, Christian Bale als Moses.

Religionsunterricht auf großer Leinwand

Dessen Geschichte sollten selbst diejenigen kennen, die im Religionsunterricht eingeschlafen sind. Pharao Seti (John Turturro) nimmt das Waisenkind Moses bei sich auf. Der Junge wächst wie ein Bruder neben Setis leiblichem Sohn Ramses (Joel Edgerton) auf. Sie kämpfen und leben Seite an Seite. Bis zu dem Tag, an dem eine subtil eingefädelte Intrige Moses wahre Herkunft ans Licht bringt: Er ist Israelit und Ramses sieht sich als neuer Pharao gezwungen, Moses ins Exil zu verbannen.

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Wie durch ein Wunder überlebt Moses einen Mordanschlag, findet Zuflucht in einer kleinen Oase und gründet eine Familie. Eigentlich völlig vom Glauben abgewandt, bekommt Moses zahlreiche Jahre später von Gott den Auftrag, die Israeliten aus der Sklaverei und den Machenschaften von Ramses und dessen intriganter Mutter (Sigourney Weaver) zu befreien.

Doch natürlich gibt der Pharao seine Sklaven nicht einfach so frei und lehnt sich somit nicht nur gegen Moses, sondern gegen einen deutlich mächtigeren Widersacher auf. Was Ramses und seine Gefolgschaft erwartet, sind Katastrophen und Plagen biblischen Ausmaßes.

Plagen über Plagen

Nachdem Moses Bitte sein Volk gehen zu lassen bei Ramses auf taube Ohren stößt, sucht eine Welle von Plagen das ägyptische Volk heim. Untrinkbares und blutrot gefärbtes Wasser, Millionen von Fröschen und Fliegen sind dabei erst der Anfang. Die naturwissenschaftlichen Erklärungsversuche von Ramses Beratern sind zwar in sich recht logisch, können aber Schlimmeres nicht verhindern und Köpfe rollen.

Allein für die Szenen mit den quakenden Plagegeistern kamen rund 400 Frösche zum Einsatz. Statt komplett auf CGI-Effekte zu setzen, stützt sich Regisseur und Produzent Ridley Scott auch auf überzeugende Real-Setting-Arbeit und echte Tiere. Die Dreharbeiten fanden kaum vor Green-Screens, sondern in den Pinewood-Studios in London für die Innenaufnahmen, sowie in Südspanien und auf Fuerteventura für die Außendrehs, statt. So gelingt es Scott, gemeinsam mit Visual Effects Supervisor Peter Chiang ein bildgewaltiges Epos abzuliefern.

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Auch das Make-up kann überzeugen. Wirken Christian Bale, Sigourney Waver und Joel Edgerton durch das Make-up und die Kostüme anfangs noch etwas überzeichnet und in ihre Rollen hineingepresst, so wirken spätestens die Ekzeme und Hauläsionen, ausgelöst durch verunreinigtes Wasser äußerst realistisch.

Die Mischung aus gewaltigen CGI-Momenten, wie dem Sturm der Heuschrecken auf die Felder der Ägypter oder die Wellen bei der Teilung des Meeres, werden auf imposante Weise mit realen Momenten vermischt. Dadurch entsteht ein sehr homogener Eindruck, der über die ganze Länge des Films überzeugen kann.

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