Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt - Der Abschluss der Piraten-Trilogie

Viele Fragen blieben nach dem zweiten Teil offen. Fragen, die der Regisseur Gore Verbinski nun beantworten will - in einem spektakulären Drei-Stunden-Epos. Wir haben uns das Ende der erfolgreichen Piratensaga vorab angeschaut.

Wie entkommt Jack dem Riesenkraken? Wie steht es um Elisabeth und Will? Was passiert mit Davy Jones’ Herz? Und wieso lebt der todgeglaubte Captain Barbossa plötzlich wieder? Das Ende von Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 (wer kam eigentlich auf diesen »deutschen« Titel?), dem zweiten Teil der unverschämt erfolgreichen Filmserie, ließ den Zuschauer mit vielen Fragezeichen zurück.

Und dem Hoffen, dass der dritte und (eventuell) letzte Teil alles Angefangene zum Abschluss bringen wird. Eines vorneweg: Das tut er. Bis es soweit ist, muss der Zuschauer allerdings Geduld mitbringen. Denn Gore Verbinski (Ring, Mäusejagd) ließ sich mit dem Ende seiner Piratensaga viel Zeit. Doch das ist nicht das einzige Problem des Films.

Story-Overkill

Was sich in Teil 2 bereits angekündigt und weltweit für »nur« verhaltene Kritiken gesorgt hat, ist die Überflut an Handlungssträngen, die sich durch beide Filme zieht: Jack Sparrow (wie immer grandios: Johnny Depp) sucht das Herz von Davy Jones (Bill Nighy), Will Turner (Orlando Bloom) versucht seinen Vater Stiefelriemen Bill (Stellan Starsgard) zu retten, Elisabeth (Keira Knightley) ihren Verlobten und der abgehalfterte Ex-Commodor Norrington (Jack Davenport) seine verlorengegangene Ehre. Dazu will die East India Trading Company alle Piraten ausrotten und die Macht über die See erlangen.

Eine Menge Stoff, denen Verbinski im dritten Teil noch diverse Ableger hinzufügt. Mit dem Resultat, dass der Zuschauer schon früh überfordert ist. Wer gehört zu wem? Warum wechselt dieser und jener die Seiten? Wohin führt das alles? Wer nicht gänzlich mit den Figuren und deren Motivation vertraut ist, verliert schnell den Faden. Nichts also für Leute, die sich nicht als Fan der Reihe betrachten -- oder gar die Vorgänger nicht gesehen haben.

Star-Piraten

Dass man nicht schon früh aussteigt, hat man den großartigen Darstellern zu verdanken. Gerade Captain Barbossa (Geoffrey Rush), durch sein fies-charismatisches Auftreten der heimliche Star des ersten Teils, bekam genug Platz, um seine Figur weiterzuentwickeln. Auch die Neuzugänger wissen zu begeistern, allen voran Chinas Superstar Chow-Yun Fat (Tiger & Dragon) als Piratenlord Sao Feng.

Der coolste Auftritt gebührt allerdings einer Rocklegende. Erst als Gerücht verschrien, nun doch tatsächlich mit dabei: Keith Richards als Jack Sparrows Vater. Dass der Rolling Stones-Gitarrist offenbar stets betrunken am Set spielte, fällt im fertigen Film unter all den hippigen Piraten nicht wirklich auf -- sorgt aber für viele Schmunzler beim Zuschauer.

Witzlos

Dass Hollywood-Produzent Jerry Bruckheimer (The Rock, Armageddon, Pearl Harbor) mit den Karibik-Filmen einen gewaltigen Erfolg für sich verbuchen konnte, hat er hauptsächlich dem Humor der Streifen zu verdanken.

Umso erstaunlicher ist es, dass der dritte Teil seinen Vorgängern in diesem Punkt ein wenig hinterher hinkt. Klar gibt es wieder massenweise Running-Gags (das Holzauge von Ragetti, die »Schildkröten«), darüber hinaus bieten die drei Stunden Film aber kaum Slapstick -- offenbar eine Reaktion auf die Kritik, die Actionszenen des zweiten Teils seien zu überdreht gewesen.

Apropos Actionszenen: Die glänzen im dritten Teil mit enormen Schauwerten. Dass der Film weit über 300 Millionen Dollar gekostet haben soll, sieht man ihm (im Gegensatz zu Spiderman 3) wirklich an. Vor allem beim furiosen Finale haben sich die Effektspezialisten von ILM selbst übertroffen und eine gewaltige Seeschlacht zwischen der Black Pearl und der Flying Dutchman inszeniert. Wer also eine spektakuläre Materialschlacht erwartet, wird von Am Ende der Welt nicht enttäuscht sein. Auch wenn es eine Weile dauert, bis es zu dieser kommt.

zu den Kommentaren (0)

Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.