Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle - Reagiert auf EA-Kritik

Der Leiter der USK-Testabteilung hat in einem Interview auf die Vorwürfe des Publishers Electronic Arts reagiert.

Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hat auf die Vorwürfe des Publishers Electronic Arts reagiert. In einem Interview mit dem Spiegel forderte EAs Executive Vice President Gerhard Florin kürzlich eine Abschaffung der USK zugunsten des in Europa weit verbreiteten PEGI-Systems: "Das ist Zensur, was wir hier machen, aber keiner beschwert sich."

In einem Interview mit der Internetseite eurogamer.de äußerte sich der Leiter der USK-Testabteilung, Marek Brunner, zu der Kritik des Publishers: "Es ist ein bisschen schwer, wenn mit Halbwahrheiten gearbeitet wird. Es wird gesagt: Die USK macht das falsch, die USK macht das schlecht und wieso gibt es keine Kennzeichnung?" Brunner wirft Florin vor, die USK als Sündenbock für ein politisch viel umfangreicheres Problem herzunehmen: "Es muss auch auf die Rolle der BPjM eingegangen werden. Und das ist leider in dem Vortrag zweimal nicht passiert. [...] Das ist schlecht. Wenn man versucht, die Zuschauer damit zu kriegen, was schlecht an der USK ist, muss man sich auch damit auseinandersetzen, wie das deutsche Jugendschutzsystem aufgebaut ist. Und da spielen eben auch das Strafrecht und die BPjM eine riesige Rolle, bevor die USK ins Spiel kommt."

Mit der Einführung des von Electronic Arts geforderten PEGI-Systems würde die Alterseinstufung der Spiele zunächst den Herstellern obliegen - letztendlich entscheiden würde das Institut zur Klassifizierung audiovisueller Medien (NICAM). Dass eine solche Altersfreigabe für den Publisher eine deutlich bequemere Alternative zu dem bisherigen Jugendschutzsystem in Deutschland ist, liegt auf der Hand. Jedoch dürfte gerade Electronic Arts keinen Grund zur Beschwerde haben: Entgegen allen Anzeichen wurde das ultrabrutale Horrorspiel Dead Space von der USK mit dem Siegel "Ohne Jugendfreigabe" versehen und darf somit in Deutschland verkauft werden.

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