Silicon Knights - Entwickler von Eternal Darkness und X-Men: Destiny in der Krise

Das mittlerweile über 20 Jahre alte Studio Silicon Knights, bekannt für das Action-Adventure Eternal Darkness, scheint seit einiger Zeit in der Krise zu stecken. Ehemalige Mitarbeiter äußerten sich nun zu den Geschehnissen der der letzten Jahre.

Was passiert derzeit beziehungsweise geschah in den letzten Monaten und Jahren beim kanadischen Entwickler Silicon Knights? Das Studio wurde bereits 1992 gegründet und kann auf einige ordentliche (Blood Omen: Legacy of Kain) und auch sehr gute (Eternal Darkness) Titel zurückblicken.

Spätestens seit der Entwicklung des eher durchschnittlichen Action-Rollenspiels Too Human (GamePro-Wertung: 63) ist bei den Kanadiern aber irgendwie der Wurm drin. Zuerst balgte man sich eben wegen genau dieses Spiels mit Epic Games vor Gericht – und verlor. Nicht nur den Rechtsstreit sondern auch knapp 4,5 Millionen Dollar an Verfahrenskosten. Dann brachte man nach der Trennung von Nintendo für Activision das in jeder Hinsicht unterdurchschnittliche X-Men: Destiny (GamePro-Wertung: 54) auf den Markt.

Ehemalige Mitarbeiter äußerten sich nun zu den Vorgängen bei Silicon Knights, Kotaku.com hakte nach: Dass das Studio ins Straucheln geriet, lag angeblich an Geschäftsführer und -gründer Denis Dyack. Der habe Aufträge wie X-Men: Destiny wohl nicht richtig ernst genommen und statt dessen lieber zahlreiche Mitarbeiter für die Entwicklung einer Demo von Eternal Darkness 2 abgezogen. Gerüchte um die Arbeiten an einem zweiten Teil wurden bereits im Frühjahr dieses Jahres laut (wir berichteten auf GamePro).

Nur etwa 60 Prozent der Mitarbeiter sollen letztlich an X-Men: Destiny gearbeitet haben, entsprechend wurden Milestones nicht eingehalten beziehungsweise blieb die Qualität auf der Strecke. Auftraggeber Activision war davon wohl verständlicherweise nicht wirklich begeistert und versuchte die Entwickler dadurch unter Druck zu setzen, dass man das Spiel offiziell ankündigte und Silicon Knights als Entwickler nannte. Auf Denis Dyack hatte das wohl wenig Eindruck gemacht und er versuchte eine Release-Verschiebung auszuhandeln, von der Activision anscheinend nichts wissen wollte.

Das Ende der Geschichte: X-Men: Destiny kam unvollständig sowie fehlerhaft auf den Markt und wurde zum (finanziellen) Flopp. Auch die für potentielle Publisher angefertigte Demo von Enternal Darkness 2 blieb wohl auf der Strecke: »Technisch schwach in Kombination mit einem Team, welches seit Metal Gear Solid: The Twin Snakes [Anm: Release 2004] kein Spiel mehr fertiggestellt hat.«, so die Meinung eines Mitarbeiters zu dem Projekt.

An was Silicon Knights derzeit arbeitet ist unbekannt. Angeblich sollen mittlerweile nur noch etwa fünf Mitarbeiter bei dem Entwickler beschäftigt sein.

Quelle: Kotaku.com

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