Take 2 - Vorstand erwägt Verkauf des Unternehmens

Nach fünf Quartalen mit Verlusten steht der US-Spielepublisher Take-Two Interactice Software möglicherweise vor dem Verkauf . Wie das Unternehmen am Vortag in New York ankündigte, wird die jährliche Aktionärsversammlung vom 23. März auf den 29. März 2007 verschoben, da das Management die angekündigten Maßnahmen der neuen Investorengruppe berücksichtigen und alternative Wege als Reaktion darauf erwägen will. Ein vollständiger Verkauf des Unternehmens sei eine der möglichen Optionen.

Am 7. März hatte eine Investorengruppe unter Führung von SAC Capital Advisors LLC angekündigt, eigne Vorstände und Manager in die Konzernführung von Take 2 zu entsenden, nachdem sie 46 Prozent der Unternehmensanteile aufgekauft hatten. Unter anderem soll Vorstandschef Paul Eibler durch den früheren BMG-Präsidenten Strauss Zelnick ersetzt werden. Die Take 2-Aktien waren in der Folge deutlich gestiegen und sind nach der Ankündigung des möglichen Verkaufes am Montag um weitere 7 Prozent geklettert.

Der Publisher hatte in den vergangenen Monaten nicht nur mit sinkenden Umsätzen und Verlusten zu kämpfen. Vor allem der Hot Coffee-Skandel um Grand Theft Auto: San Andreas und zuletzt die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Vorstände wegen unsauberen Bilanzierungsmethoden sorgten für einen Strom von Negativschlagzeilen.

Die Reaktionen der Finanzwelt auf den möglichen Verkauf von Take 2 sind gemischt. Während laut der Nachrichtenagentur Bloomberg einige Analysten nun erwarten, dass Marktführer Electronic Arts Take 2 übernehmen könnte, halten andere dies für sehr unwahrscheinlich. Der US-Seite Gamespot sagte Michael Pachter von Wedbush Morgan Securities, dass dies verrückt sei und nur ein »großer Narr« einen Kauf erwägen würde. In den vergangenen Monaten bei fallenden Aktienkursen habe kein Wettbewerber zugeschlagen, warum sollte dies jetzt jemand tun, gab er zu bedenken.

Ein anderer Analyst merkte zudem an, dass die Unternehmenskultur von Electronic Arts nicht unbedingt zu den Take 2-Studios wie Rockstar Games (GTA, Bully) passen würde. Als weitere potenzielle Käufer wurden Ubisoft, Activision und die Finanzgruppe Elevation Partners (Bioware, Pandemic) gehandelt. Große Medienkonzerne wie Viacom (MTV) oder News Corp. (20th FOX) dürfen hingegen nicht dafür in Frage kommen. Insgesamt wird der mögliche Verkauf oder die Übernahme durch die Investorengruppe aber positiv bewertet, da nach Ansicht der Experten Take 2 mit ihren Studios und bekannten Marken deutlich erfolgreicher sein könnte, als sie es momentan sind.

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