Kapi regnum - Browserspiel des Tages

Um es gleich vorweg zu nehmen: Kapi regnum ist eines der wenigen Browser-Strategiespiele, das sich in Sachen Komplexitizität und Handelsgleichgewicht einiges von den Profis abgeschaut hat und auch für solche bestimmt ist. Es ist für einen Browserstrategen somit ungewöhnlich - wenn auch hier der enorme Zeitfaktor nicht nur das eine oder andere Tränchen aus dem Auge drückt.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Kapi regnum ist eines der wenigen Browser-Strategiespiele, das sich in Sachen Komplexitizität und Handelsgleichgewicht einiges von den Profis abgeschaut hat und auch für solche bestimmt ist. Es ist für einen Browserstrategen somit ungewöhnlich - wenn auch hier der enorme Zeitfaktor nicht nur das eine oder andere Tränchen aus dem Auge drückt. Anfänger werden sich sicherlich erst einmal aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten überfordert fühlen.
Deshalb mein Tipp: zuerst die spielerische Erkundung wagen. Hat man den Dreh raus, löscht man den Account und beginnt noch einmal von vorne, diesmal mit dem nötigen Hintergrundwissen. Sie können sich allerdings auch durch allerlei Hilfestellungen und ein Wiki kämpfen.

Handel im Wandel

Sie verkörpern eine(n) Handelsschaffende(n) und werden nach einem kurzen Tutorial, in dem sie ins Häusle- bzw. Brunnenbauen und den Verkauf eingewiesen werden, gleich ins kalte Wasser geworfen. Und mit „kalt“ meine ich kalt. Nach einem kurzen Orientierungscheck wagt man die erste zögerliche Annäherung. Und siehe da: es funktioniert!
Da Ihre Aktionen/Reaktionen jedoch sehr fein abgestimmt sind, können Sie am Anfang eine Menge Geld verlieren. Halten Sie es bspw. für sinnig, Ihre Einkünfte durch Fischerei aufzubessern und bauen das entsprechende Gebäude hierzu, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie natürlich vorher ein Boot brauchen. Und bis zu ihrer eigenen Werft ist es ein langer, steiniger Weg. Also versuchen Sie es erst lieber mit einer Obstpflückerei... Wichtigstes Gut ist Wasser, das in Schenkeneimern gerechnet wird. Dies wird bei den meisten Ihrer Aktionen benötigt. D. h., bevor Sie wirklich ins Spiel eintauchen und wie blöde produzieren können, sollten Sie eine größere Menge Wasser fördern. Geben Sie allerdings aus Unwissenheit im Herstellungsregister einen zu großen Wert ein, kann es sein, dass Sie einige Tage ausgebremst werden (in diesem Fall waren es zwei) und folglich auch Ihre Produktion stockt.

Wachsende Interessen


Das war jedoch erst der Anfang der Produktionspyramide – ohne vorherigen Plan läuft hier gar nichts. Und dazu müssen Sie die komplette Palette an Möglichkeiten, die wie Zahnräder ineinander greifen, erst einmal begreifen und erforschen. Irgendwann werden Ihnen allerdings auch die großzügig bemessenen Werkzeuge ausgehen, d. h. eine Manufaktur ist ebenso dringend vonnöten wie verschiedene Marktgebäude. Auf diesem schmalen Grat gilt es zu wandeln, immer mit einem wachsamen Auge auf die Finanzen.
Apropos Finanzen: Den Premiumaccount gibt es schon für 2 Euro im Monat. Mit diesem kann Ihre Stadt schöner und größer werden. In erster Linie unterstützen Sie mit dem Beitrag die Entwickler - eine gute Sache!

Fazit: Kapi regnum ist wegen seiner zahlreichen Interessen-Verknüpfungen nicht unbedingt einfach, aber ein Highlight für Handelsstrategen, auch wenn der Zugang anfangs etwas sperrig wirkt. Ohne die stundenlange Warterei während des Produktionsprozesses würde es seine süchtigmachende Wirkung richtig entfalten.
Und noch ein kleiner Hinweis am Rande: Sollten Sie sich neben Ihren anderen Zugangsdaten als „männlich“ angemeldet haben und mit „Seyd gegrüßt edle Dame“ angesprochen werden, machen Sie sich nichts draus. Das kann jedem passieren...

Titel: Kapi regnum
Sprache: deutsch
Genre: Strategie
Präsentation: ++++
Zugänglichkeit: ++(++)
Spielspaß: ++++
Downloadclient: nein
Premium: ja
Lästerfaktor: ?
Zeitaufwand: sehr hoch

Alle bisher getesteten Browserspiele finden Sie in der Übersicht .
Gerald Meyer, Jahrgang 1975, ist freiberuflicher Autor; zuletzt erschien von ihm Das Abandonware-Lexikon. Meyer war Gründer des „G. Meyer Taschenbuch Verlag“, in dem insgesamt 52 Titel erschienen sind, u. a. Klassiker-Neubearbeitungen, vorwiegend jedoch Newcomer aus dem Underground. Er ist Mitglied im Komitee des Kurd-Laßwitz-Preises. Website: www.geraldmeyer.de

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