Georgien-Krieg - virtuell im Spiel eines russischen Publishers

Eigentlich gibt es noch gar keinen Frieden zwischen den Konfliktparteien, schon kommt ein erstes Spiel zum Georgien-Krieg.

Der Krieg zwischen Russland und Georgien ist noch in bester Erinnerung, füllte er doch im August die Schlagzeilen sämtlicher Zeitungen. Im Dezember erscheint in Russland das PC-Spiel Confrontation - Peace Enforcement, das einen neuen -- wenn auch virtuellen -- Krieg zwischen den beiden Ländern zum Thema hat. In der fiktiven Handlung bekommt der georgische Präsident Michail Saakaschwili Unterstützung westlicher Kräfte und entscheidet sich zu einem erneuten Krieg, um die die abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien zurückzuerobern. Das Spiel macht dabei die Nato und insbesondere Polen zu den bösen Buben, da sie die georgische Regierung in ihrem Vorhaben unterstützen. Der russische Publisher Russobit-M beschreibt die Handlung wie folgt: "Die Nato kann sich nicht raushalten und drängt Polen weiterzumachen, als deren Truppen und Georgien die Schwarzmeerflotte in Sewastopol blockieren. Russland sieht sich nun gezwungen einen Gegenschlag auszuführen."

Ist es nicht etwas früh, diesen Konflikt als Spiel zu thematisieren? Ein Sprecher des Publishers sieht das gegenüber Reuters gelassen: "Politik ist Politik und Spiel ist Spiel. Diese Dinge sollte man nicht durcheinanderbringen." Spiele spiegeln auch immer die Kultur eines Landes wider, in dem das Spiel programmiert wird. Anscheinend rechnet sich Russland mit diesem schnell programmierten Titel Chancen aus, einer gewissen Grundstimmung im eigenen Land Nahrung zu liefern und damit Erfolg zu haben. Derzeit verhandeln aber immer noch alle Konfliktparteien des Georgien-Krieges über die Lage der Flüchtlinge und Sicherheitsfragen. Mehr als 160.000 Menschen waren bei Beginn der Kämpfe geflohen.

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