Wolfenstein - Angespielt: Mit BJ auf Nazi-Jagd in Eisenstadt

Auf der GDC in San Francisco haben wir Entwickler Raven Software (Quake 4, Jedi Knight: Jedi Academy) besucht und den neusten Teil der Wolfenstein-Serie angespielt. Welchen Eindruck wir vom neusten Abenteuer des US-Soldaten B.J. Blazkowicz hatten und ob das okulte Weltkriegs-Szenario mit Nazi-Zombies und grünen Monstern immer noch funktioniert, lesen Sie in dieser Wolfenstein-Preview.

Publisher Activision dürfte im Moment Dauergast bei der USK sein: Mit Prototype und Wolverine stehen zwei Titel zur Prüfung an, die nicht unbedingt für ihren sparsamen Umgang mit Gewalt bekannt sind. Im Fall von Wolfenstein kommen die schwierigen Themen Zweiter Weltkrieg und Nationalsozialismus dazu. Trotzdem ist man bei Entwickler Raven zuversichtlich, den Shooter durch die Prüfungsinstanzen schleusen zu können. Gut so, denn bei einer Anspielsession während der GDC in San Francisco macht Wolfenstein bereits einen sehr guten Eindruck.

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Alter Held, neues Spiel

BJ kämpft diesmal mit deutschen Widerstandskämpfern gegen die Nazis. BJ kämpft diesmal mit deutschen Widerstandskämpfern gegen die Nazis.

Wir machen uns als B.J. Blazkowicz auf, um mal wieder bösen Nazis Einhalt zu gebieten. Denn die streben nicht nur nach der Weltherrschaft, sondern haben sich obendrein die dämonische Veil-Energie (engl. Veil =Schleier) zu Eigen gemacht. Damit verändern sie die Schwerkraft, verstärken Waffen und stellen generell allerlei Unfug an. Ein Glück, dass BJ dank eines magischen Amuletts (und dem D-Pad auf dem Controller) ebenfalls auf die Veil-Energie zugreifen kann. Jederzeit im Shooter-Spielablauf schalten wir die Veil-Sicht an. Dann werden – ähnlich wie in den Infrarot-Ansichten anderer Shooter – Gegner besonders hervorgehoben.

Außerdem entdecken wir so versteckte Kisten mit Munition oder Geheimdienstdokumenten, entlarven verwundbare Stellen bei besonders starken Gegnern und sehen die blauen Veil-Brunnen blubbern. Die sind wichtig, weil sie BJs Veil-Energie schnell wieder auffüllen, die sich sonst nach Gebrauch nur sehr langsam regeneriert. Im Spiel werdet ihr es mit einer Vielzahl an Veil-Kräften zu tun bekommen. »Mire« etwa ist eine Art Bullet Time und verlangsamt alle Gegner. Und die feindlichen Scrie sind ebenfalls Veil-fähig und legen mit der dämonischen Kraft Schilde um ihre Verbündeten.

Schwer-Kraft

Auch im neuen Wolfenstein geht es nicht nur gegen "normale" Soldaten. Auch im neuen Wolfenstein geht es nicht nur gegen "normale" Soldaten.

Der eigentliche Spielablauf von Wolfenstein ist recht konventionell: Wir ballern uns durch Burgen, Ruinen, Industrieanlagen und Kirchen, meist sind die Gegner herkömmliche Soldaten. Um auch ja alle Shooter-Klischees zu erfüllen, sind sogar die unvermeidlichen explodierenden roten Fässer dabei. So weit, so Standard. Doch dann gibt es in Wolfenstein auch jede Menge Elemente, die man so in anderen Genre-Vertretern noch nicht gesehen hat. Wenn wir etwa die Veil-Sicht einschalten, sehen wir schemenhafte Wesen durch die Luft segeln, so genannte Geister. Die pendeln ständig zwischen den Veil-Brunnen und diversen Nazi-Apparaturen und transportieren Veil-Energie. Der Clou: Als wir einen dieser vollgesaugten Geister neben einem Trupp Soldaten beschießen, verbrutzelt die Veil-Explosion alle Gegner in der Nähe. Auch gemein: Per Spezialkraft aktiviert BJ einen Anti-Schwerkraft-Strudel, der sämtliche Soldaten in die Luft reißt. Hilflos im Kreis schwebend sind sie natürlich ein leichtes Ziel.

Teures Pflaster Eisenstadt

Durchgeknallte Nazis wollen Energie aus einer Parallelwelt abzapfen -- mit fatalen Folgen für die restliche Welt. Durchgeknallte Nazis wollen Energie aus einer Parallelwelt abzapfen -- mit fatalen Folgen für die restliche Welt.

Wolfenstein ist kein linearer Shooter. Vielmehr startet BJ in der fiktiven Metropole Eisenstadt, in der sich Nazis, die Widerstandskämpfer vom Kreisauer Kreis (ja, der heißt wirklich so) und diverse andere Gruppen bekriegen. Eben diese anderen Gruppen versorgen euch immer wieder mit Missionen, die rund um die Hauptstory gestrickt sind. Ein Vorteil der Nebenaufgaben: In ihnen verdient BJ Geld (das bekommt er auch für gefundene Geheimdienst-Unterlagen), das er auf dem Schwarzmarkt (eine der Fraktionen) für neue Waffen und Upgrades ausgeben kann. Durch eine Vielzahl an Power-Ups soll es möglich sein, die Knarren ganz an euren Spielstil anzupassen.

Optisch ist Wolfenstein kein Überreißer, aber die gespielten Levels wirken durchweg sehr solide. Positiv aufgefallen sind uns vor allem die vielen Details und liebevollen Texturen in den Levels.

Fazit

Markus Schwerdtel: »Auch wenn Wolfenstein das Shooter-Rad nicht neu erfindet, hatten wir beim Anspielen schon massig Spaß, nicht zuletzt wegen der coolen Superkräfte. Raven Software muss (und wird) allerdings noch an der Veil-Balance arbeiten: Wir sind die ganze Zeit über mit aktivierter Veil-Sicht herumgelaufen – das kann nicht der Sinn der Sache sein. Außerdem müssen wohl einige der Bluteffekte für die deutsche Version dran glauben.«

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