Aufnahmeprogramme für Spielevideos wie Dxtory bieten im Grunde immer wieder die gleichen Möglichkeiten und Funktionen. Bildwiederholrate, Auflösung und Qualitätseinstellungen lassen sich bei fast allen Tools regeln. Praktisch bei Dxtory ist in jedem Fall das Aufzeichnen mit fester Bildwiederholrate, etwa 30 oder 60 fps, während das Spiel selbst davon nicht begrenzt wird und läuft wie immer.
Dxtory geht allerdings darüber noch hinaus und bietet viele Funktionen an, die Sie bei der Konkurrenz nicht finden, etwa die Option auf mehrere Festplatte gleichzeitig zu speichern oder mehrere Ton- und Videospuren simultan aufzunehmen. Letzteres macht Dxtory besonders für Let's Player interessant, weil es die Möglichkeit bietet, einzelne Tonspuren nach der Aufnahme unabhängig voneinander zu bearbeiten und zu schneiden.
Bei der Aufnahme selbst fehlt aber eine wichtige Funktion, denn mit Dxtory ist es nicht möglich, die Grafikkarte zum Komprimieren von Videomaterial einzusetzen. Andere Programme wie Nvidias Geforce Shadowplay oder Bandicam verfügen über diese Funktion. Wie haben getestet, wie sich Dxtory ohne GPU-Beschleunigung gegen die Konkurrenz schlägt.
Dxtory – Funktionsweise
Dxtory ist ein offenes Programm, das mit verschiedenen Codecs erweitert werden kann. Bei der ersten Installation werden bereits einige Codecs mit installiert, darunter auch der eigene »Dxtory Codec«. Dieser arbeitet ähnlich wie Fraps mit einer minimalen Kompression und produziert dadurch sehr große Dateien, benötigt dafür aber auch wenig Rechenleistung.
Einer der populärsten Codecs ist der »Lagarith Lossless Codec«. Dieser speichert das Videomaterial fast unkomprimiert, um möglichst wenig CPU-Leistung für die Aufnahme in Anspruch zu nehmen. Auf Wunsch kann dieser Codec auch einen anderen Farbraum als RGB aufnehmen, was Speicherplatz spart und nicht sichtbar schlechter aussieht.
Dxtoryzeichnet bis zu acht Ton- und vier Videospuren simultan auf. Dies ermöglicht es, im anschließenden Videoschnitt die einzelnen Tonspuren unabhängig voneinander zu bearbeiten. Oft stellt die enorme Bitrate von unkomprimiertem Videomaterial ein Problem für langsamere Festplatten dar. Das kann Dxtory umgehen, indem es auf mehrere Festplatte gleichzeitig speichert, was den maximalen Datendurchsatz vergrößert.
Je nach den Einstellungen kann es allerdings auch zu Problemen mit der Abspielsoftware kommen. Der VLC Media Player 2.1.2 versteht weder die komprimierte Version des »Dxtory Codecs« noch den »Lagarrith Lossless Codec«. In der kommenden Version 2.1.3 des VLC sollen die Probleme aber behoben sein, beide Formate können alternativ mit dem Windows Media Player wiedergegeben werden.
Leistung
Durch die vielen Variablen wie verschiedene Codecs mit wiederum verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten ist es nahezu unmöglich, eine definitive Aussage über die Leistung von Dxtory zu treffen. Mit dem mitgelieferten »Dxtory Codec« oder dem »Lagarith Lossless Codec« sind die Leistungseinbußen minimal, wenn das gewählte Speichermedium mit den enormen Datenmengen schnell genug umgehen kann.
Der mitgelieferte »Dxtory Codec« ist mit einem Leistungsverlust von nur etwa vier Prozent zum Teil sogar schneller als Fraps, produziert aber noch größere Dateien. In unserem Test verwenden wird den internen Benchmark von Metro: Last Light, der etwa 2 Minuten und 43 Sekunden für einen kompletten Durchlauf benötigt. In der höchsten Qualitätsstufe belegt Dxtory beim Aufzeichnen der Benchmark-Szene deutlich über 20 GByte Speicherplatz, was die etwa 8,0 GByte von Fraps für dieselbe Szenen deutlich übertrifft.
Der »Lagarith Lossless Codec« liegt sehr nahe am Codec von Fraps und benötigt in unserem Test etwa 7,0 GByte Speicher für die Metro: Last Light-Szene und vier Prozent Leistung. Für die beste Leistung sollten Sie in den Codec-Einstellungen Multithreading aktivieren und anstatt dem RGB-Farbraum den YV12-Farbraum wählen.
Der ebenfalls mögliche x264-Codec benötigte in unserem Test so viel CPU-Leistung (da die Beschleunigung durch die Grafikkarte mit Dxtory nicht möglich ist), dass wir ihn selbst für Besitzer von High-End-CPUs nicht für die Aufnahme empfehlen können. Das entstandene Videomaterial können Sie auch nach der Aufnahme von einem kostenlosen Transcoder, wie zum Beispiel »Handbrake«, in den x264-Codec konvertieren.
Bildqualität
Ähnlich wie bei der Leistung ist es ebenfalls nicht möglich, eine kategorische Aussage über die Bildqualität zu machen, da sie von vielen Variablen abhängig ist. Sowohl der interne »Dxtory Codec« als auch der »Lagarith Lossless Codec« beeinflussen die Bildqualität nur so minimal, dass wir keinen Unterschied feststellen können. Lediglich das Wasserzeichen am oberen Bildrand lässt einen Unterschied zwischen mit Dxtory und Fraps aufgenommenem Material erkennen.
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