DirectX 12 - Warum wird die Grafik-Schnittstelle kaum genutzt?

DirectX 12 sollte als hardwarenahe Schnittstelle viele Vorteile gegenüber DirectX 11 und älteren Versionen bieten. Doch warum wird DirectX 12 nach wie vor nur selten unterstützt?

Zehn Spiele für DirectX 12 Zehn Spiele für DirectX 12

Mit Windows 10 hatte Microsoft auch die neue Grafik-Schnittstelle DirectX 12 veröffentlicht, die viele der Grundlagen der AMD-Schnittstelle Mantle übernahm und für effizientere Nutzung der vorhandenen Hardware sorgen sollte.

Die Entwickler erhalten viel mehr Kontrolle über die Hardware und sollten so auch mehr Leistung herauskitzeln können. Doch die Anzahl der bisher veröffentlichen PC-Spiele mit DirectX 12 ist sehr überschaubar und scheint dies auch zu bleiben.

Aktuell nur 16 Spiele, drei weitere in Entwicklung

Laut Wikipedia gibt es aktuell gerade einmal 16 PC-Spiele, die zum Start oder zumindest nach einem Update DirectX 12 unterstützen. Außerdem sind mit Halo Wars 2, Sniper Elite 4 und Star Citizen noch drei unveröffentlichte Titel bekannt, die DirectX 12 verwenden sollen. Ein Grund für die geringe Anzahl dürfte wohl sein, dass DirectX 12 nur mit Windows 10 oder einer Xbox One genutzt werden kann.

Spiele-Entwickler müssen also abschätzen, ob sich der Aufwand lohnt, neben dem auch mit Windows 7 nutzbaren DirectX 11 auch die neue Schnittstelle zu unterstützen. Weltweit ist Windows 7 noch immer das meistgenutzte Betriebssystem und damit für Entwickler weiterhin sehr wichtig.

Rise of the Tomb Raider - DirectX 12 gegen DirectX 11 mit einer Radeon R9 390X Video starten 1:46 Rise of the Tomb Raider - DirectX 12 gegen DirectX 11 mit einer Radeon R9 390X

DirectX 12 laut AMD nicht immer notwendig

Techradar hat den Chief Gaming Scientist von AMD, Richard Huddy, zu diesem Thema angesprochen. Laut Huddy hatte DirectX 12 einen sehr guten und schnellen Start, der zumindest besser gewesen sei als bei DirectX 10 und DirectX 9. Nur bei DirectX 11 habe es wohl mehr Titel innerhalb des ersten Jahres als bei DirectX 12 gegeben.

»Aber das bedeutet interessanterweise nicht, dass es jeder braucht. Die zusätzliche Stufe der Kontrolle bringt auch eine gewisse zusätzliche Komplexität mit sich - und das bedeutet, dass manche Entwickler vielleicht mit dem Schritt zu DirectX 12 zögern - und tatsächlich wird ein Spiel, das nicht wirklich durch die GPU-Leistung und nicht durch einen Flaschenhals von nur einem CPU-Thread limitiert wird, meistens nicht sehr viel von einem Wechsel auf DirectX 12 profitieren.«

In solchen Fällen sei DirectX 11 oder DirectX 9 wahrscheinlich ein vollkommen akzeptabler Weg für das Design eines Spiels. Aber Spiele, die grafisch sehr hohe Ansprüche setzen, würden fast immer von DirectX 12 profitieren, so Huddy. Vermutlich wird DirectX 12 also noch einige Zeit relativ exotisch bleiben, bis sich Windows 10 weiter durchgesetzt hat und ein hoher Grafikstandard von Spielen mit DirectX 11 oder DirectX 9 schwerer erreicht werden kann.

Quelle: Techradar

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