Windows 10 - Frankreich gibt Microsoft drei Monate Zeit für bessere Privatsphäre

Die französische Datenschutzbehörde Commission Nationale de l'Informatique et des Libertés (CNIL) hat Microsoft drei Monate Zeit gegeben, die Privatsphäre-Einstellungen von Windows 10 zu verändern, um Bußgelder zu vermeiden.

Windows 10 muss laut französischen Datenschützern an vielen Stellen eine bessere Privatsphäre bieten. Windows 10 muss laut französischen Datenschützern an vielen Stellen eine bessere Privatsphäre bieten.

Die französische Behörde CNIL hat Microsoft bereits Ende Juni 2016 über eine Entscheidung informiert, die Windows 10 und die Privatsphäre der Nutzer betrifft. Demnach verstößt das Betriebssystem gegen in diesem Bereich gegen die französischen Gesetze. Die Behörde hatte dazu im April und Juni mehrere Tests durchgeführt und auch die Daten analysiert, die Windows 10 an Microsoft-Server sendet.

Darunter befanden sich unter anderem Angaben über die heruntergeladenen und installierten Apps auf einem PCs, außerdem auch die jeweilige Nutzungszeit der einzelnen Programme. Nach Ansicht der CNIL ist das nicht nur eine zu umfassende Datensammlung, sondern auch eine unnötige. Außerdem biete Windows 10 den Nutzern nicht genügend Sicherheit, da es beispielsweise möglich ist, einen Microsoft-Account mit einer Zahlungsmöglichkeit zu verbinden und auch der Verlauf der bisherigen Käufe dort gespeichert wird. Microsoft erlaube es den Nutzern, diese Daten nur mit einer vierstelligen PIN zu schützen, während gleichzeitig beliebig viele Versuche möglich seien.

Die CNIL kritisiert auch, dass Windows 10 automatisch eine Werbe-ID erstellt, mit der Apps gezielte Werbung schalten können. Microsoft biete zwar viele Einstellungen zur Privatsphäre, doch diese seien sehr komplex und sähen keine sicheren Grundeinstellungen vor. Nutzer müssten also aktiv werden, um ihre Privatsphäre zu schützen. Außerdem habe Microsoft überhaupt keine Maßnahmen ergriffen, nachdem das bisherige Safe-Harbor-Abkommen mit der EU für ungültig erklärt worden war, das Datentransfer von der EU in die USA geregelt hatte. Microsoft hat nun bis 30. September 2016 Zeit, die Forderungen der CNIL zu erfüllen, ansonsten droht alleine für den schwachen PIN-Schutz ein Bußgeld von 1,5 Millionen Euro.

Quelle: CNIL (PDF)

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