Vieles deutet darauf hin, dass Windows 10 am 29. Juli 2015 für den PC erscheint. Viel Zeit bleibt Microsoft also nicht mehr, um am neuen Betriebssystem zu feilen. Die aktuelle Insider Preview (Build 10074) kommt der finalen Version von Windows 10 damit schon sehr nahe, deshalb werfen wir einen ersten Blick auf die Spieleleistung von Windows 10 und testen seine Alltagstauglichkeit.
Während Windows 8 mit der auf Touchscreens ausgelegten Kacheloberfläche (Modern UI) und dem Wegfall des Startmenüs viele PC-Nutzer auf Abstand gehalten hat, bootet Windows 10 ganz automatisch wieder in eine klassische Desktop-Oberfläche und hat außerdem ein Startmenü in neuem Gewand zu bieten. Microsoft beschränkt sich aber nicht nur darauf, alte Tugenden wieder aufleben zu lassen, sondern bietet gleichzeitig viele Neuerungen.
Dazu zählen die Sprachassistentin »Cortana«, der Internet Explorer-Nachfolger »Edge« (zuvor noch »Project Spartan« genannt) oder das Benachrichtigungscenter. Und als wäre all das noch nicht genug, hat man in Redmond mit der neuen Schnittstelle DirectX 12 und dem (mit Build 10074 noch nicht möglichen) Streamen von Xbox-Spielen auf den PC (aus welchem Grund auch immer man das tun sollte) auch noch gleich zwei Spiele-Features im Ärmel. Wird sich alle das zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen oder übernimmt sich Microsoft da vielleicht etwas?
Spieleleistung (DirectX 11)
GTA 5
1920x1080, Ultra (4 x MSAA)
- Windows 7
- Windows 8.1.
- Windows 10
- 0,0
- 10,0
- 20,0
- 30,0
- 40,0
- 50,0
Aus Spielersicht wissen wir momentan praktisch nur Gutes über Windows 10 zu berichten, weder beim Installieren von Spiele-Clients wie Steam, Origin oder Uplay noch beim Spielen selbst sind wir auf größere Schwierigkeiten gestoßen. Nur die Klassiker Interstate 76 und Ultima: The Savage Empire konnten wir in den Versionen von GOG.com nicht vernünftig spielen, weil sich das Windows-Startmenü immer selbsttätig geöffnet hat und das eigentliche Spielfenster dadurch kaum noch zu sehen war. Unter Windows 8.1 ist dieser Fehler nicht aufgetreten, es dürfte allerdings nicht sehr aufwändig sein, ihn bei Windows 10 zu beheben.
Alle aktuelleren Spiele, die wir ausprobiert haben (unter anderem Assassin's Creed Rogue, Dragon Age: Inquisition und GTA 5), machten überhaupt keine Probleme, weder beim Installieren noch beim Spielen selbst. Das betrifft auch die Spieleleistung, die wir auf einem exakt identischen Testsystem mit Core i7 4790K-Prozessor und den Grafikkarten Geforce GTX 780 Ti von Nvidia beziehungsweise Radeon R9 290X von AMD in den Betriebssystemen Windows 10, Windows 8.1 und Windows 7 miteinander verglichen haben. Als Treiber kamen jeweils die für GTA 5 optimierten Versionen zum Einsatz, also im Falle von AMD die Version 15.4 Beta und im Falle von Nvidia die Version 350.12.
Das Ergebnis: Die Betriebssysteme erreichen in allen getesteten Spielen quasi identische fps, die minimalen Unterschiede liegen im Rahmen der Messgenauigkeit. Einzige Ausnahme ist Dragon Age: Inquisition, das mit der R9 290X unter Windows 7 spürbar langsamer läuft als unter Windows 8.1 und Windows 10. Hier macht vermutlich der Radeon-Treiber in der Windows 7-Version Probleme, andere Spiele als Dragon Age: Inquisition betrifft das aber nicht und auch das Gesamtbild unserer Benchmarks bleibt davon unberührt.
Wenn Ende des Jahres die ersten DirectX 12-Spiele erscheinen, dürfte sich das Blatt bei der Spieleleistung in diesen Titeln allerdings sehr wahrscheinlich zugunsten von Windows 10 wenden, da die neue Schnittstelle verspricht, mehr Leistung aus Ihrer PC-Hardware herauszuholen als DirectX 11 (siehe auch unseren Test DirectX 12 vs. AMD Mantle vs DirectX 11 und den Artikel DirectX 12 im Detail). Die bessere Spieleleistung ist dann zwar nicht dem Betriebssystem selbst, sondern DirectX 12 zu verdanken, da die Schnittstelle aber nur unter Windows 10 laufen wird, profitieren Sie auch nur bei einem Wechsel zu Windows 10 als Spieler davon.
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