Die Hölle friert zu - Microsoft tritt der Linux Foundation bei

Das Jahr 2016 ist um ein unerwartetes Ereignis reicher: Microsoft ist der Linux Foundation als Platinum Member beigetreten.

Hell freezes over: Microsoft tritt der Linux Foundation bei. Hell freezes over: Microsoft tritt der Linux Foundation bei.

Im Jahr 2001 hatte der damalige Microsoft-CEO Steve Balmer Open-Source-Software und Linux noch als Krebsgeschwür bezeichnet. Seit dieser Zeit hat sich Microsoft aber stark für Open Source geöffnet und ist auch an vielen Projekten beteiligt. Inzwischen sieht Microsoft die Zusammenarbeit mit der Open-Source-Community als großen Vorteil für Kunden und Innovation.

Den vorläufigen Höhepunkt dieser Entwicklung, den manche im Internet mit dem Zufrieren der Hölle vergleichen, ist nun der Beitritt von Microsoft zur Linux Foundation. Microsoft wird sogar ein Platinum Member und bezahlt damit pro Jahr einen Mitgliedsbeitrag von 500.000 US-Dollar. Die anderen Platin-Mitglieder sind Cisco, Fujitsu, Hewlett-Packard, Huawei, IBM, Intel, NEC, Oracle, Qualcomm und Samsung. Der bei Microsoft für das Azure-Team zuständige John Gossman wird damit auch Mitglied des Aufsichtsrats der Linux Foundation.

Laut Jim Zemlin, dem Leiter der Linux Foundation, hat Microsoft Linux schon länger unterstützt und der Schritt, Mitglied der Foundation zu werden, dürfte der Open-Source-Community aufgrund der vielen Beiträge von Microsoft deutlich helfen. »Wir hatten unsere Meinungsverschiedenheiten in der Vergangenheit, waren uns aber immer einig, dass Entwickler super-wichtig sind", so Zemlin. Die Zweifler an Microsoft wies er darauf hin, dass Microsoft als weltweit größter Arbeitgeber für Entwickler, die auch an Open Source arbeiten, ohnehin schon Teil der Community sei.

Gegenüber Venturebeat erklärte Zemlin, dass die Gespräche über den Beitritt schon vor einiger Zeit begonnen hatten und der gesamte Aufsichtsrat der Linux Foundation begeistert davon sei. Außerdem sei der Schritt von Microsoft ein symbolischer Moment mit historischer Bedeutung. Natürlich profitiert auch Microsoft von der größeren Unterstützung. Die eigenen Produkte können besser mit Open-Source-Angeboten zusammenarbeiten und Microsoft-Kunden können ihnen bekannte Linux- und Open-Source-Projekte nun auch mit offizieller Unterstützung seitens Microsoft betreiben.

Quelle: Venturebeat, Neowin

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