Constantine - Fahrt zur Hölle!

Keanu Reaves heizt Dämonen kräftig ein: Auf einer Pressevorführung haben wir uns den Matrix-Helden in dem okkulten Horrorthriller vorab angeschaut.

Okkulte Horrorstreifen wie Der Exorzist (1973) oder Das Omen (1976) gab's schon lange nicht mehr im Kino zu sehen. Comicverfilmungen wie Spider-Man hingegen genießen auf internationalen Leinwänden schon seit Jahren große Anerkennung - von Flops wie Catwoman oder Hulk mal abgesehen. Musikvideo-Regisseur Francis Lawrence verbindet beides und schafft mit Constantine einen düsteren Fantasy-Thriller auf Basis der in Deutschland wenig bekannten Hellblazer-Comics. Warum bei dem Film trotz coolem Helden und interessanter Idee der Funke nicht überspringt, lesen Sie hier.

Zu sündig für den Teufel

Die Story: John Constantine (Keanu Reaves) kann seit seiner Kindheit Dämonen und Engel sehen, die in Menschengestalt auf der Erde wandeln. Nicht in der Lage, seinen Fluch (wie er es nennt) zu akzeptieren, begeht er Selbstmord. Doch so leicht kommt er den höheren Mächten nicht davon und wird kurzerhand wieder zurück unter die Lebenden geschickt. Denn Suizid ist eine Todsünde, und erst wenn John sich als würdig erweist, steht ihm das Tor zum Himmel offen. Deshalb befindet er sich als Exorzist auf einem einsamen Kreuzzug gegen alles Böse in der Hollywood-Metropole Los Angeles.

Constantine (Keanu Reaves) erhält Unterstützung von Midnite (Djimon Hounsou) und Chaz Kramer (Shia LaBeouf). Constantine (Keanu Reaves) erhält Unterstützung von Midnite (Djimon Hounsou) und Chaz Kramer (Shia LaBeouf).

John trifft auf die rational denkende Polizistin Angela Dodson (Rachel Weisz), deren Zwillingsschwester (wer hätte das gedacht: ebenfalls Rachel Weisz) sich in der Psychiatrie umbrachte. Doch Angela glaubt nicht an Selbstmord. Sie bittet Constantine um Hilfe - aufgrund seiner Erfahrung mit dem Übernatürlichen. Denn allmählich scheint auch die Polizistin zu begreifen, dass etwas Größeres dahinter steckt. Bereitet der Teufel selbst die Apokalypse auf Erden vor?

Höllisch gute Besetzung

Regisseur Francis Lawrence inszeniert John Constantine als wortkargen, zynischen Antihelden, der eigentlich mehr darauf aus ist, seine Erlösung zu erhalten, als die Menschen vor Dämonen zu beschützen. Keanu Reaves, seit Matrix Revolutions zum ersten Mal wieder auf der Leinwand zu sehen, spielt seine Figur gewohnt sicher und mit viel Coolness.

»Der Exorzist« lässt grüßen: John Constantine treibt einen Dämon aus. »Der Exorzist« lässt grüßen: John Constantine treibt einen Dämon aus.

Allerdings steht er für unseren Geschmack ein bisschen zu oft wie Heiland Matrix-Neo mit wehendem Mantel, schweren Waffen und eisigem Blick auf irgendwelchen Gängen herum. Mumien-Heldin Rachel Weisz legt in Constantine eine ihrer besten Darbietungen ab. In einer Nebenrolle überzeugt besonders Peter Stormare (Minority Report) als Luzifer.

Neben der gelungenen Besetzung beeindruckt besonders die düstere Szenerie, die sich durch den ganzen Film zieht und selbst Hellboy und Blade hinter sich lässt. Auch die meisten Spezialeffekte sind gelungen, etwa wenn Constantine die Hölle besucht. Die Szenen sind aufwändig animiert und erinnern ein wenig an Der Herr der Ringe, wenn Frodo den Ring benutzt. Auch die wenigen Actionsequenzen wurden erstklassig gefilmt und rasant geschnitten.

Top-Optik, Flop-Story

Hört sich ja nach einem richtigen Hit an - wäre da nicht die verwirrende Story, die den Film schon zu Beginn ins Stolpern bringt. Warum braucht der Teufel unbedingt Zwillinge für seinen Plan? Woher kennen sich Constantine, Midnite und die anderen Dämonen-Ghostbuster? Schlussendlich spitzt sich der wirr erzählte Plot zwar auf ein toll inszeniertes Finale, dennoch bleibt das Gefühl: und jetzt? Unser Fazit: Constantine bietet Popcorn-Unterhaltung für Comicfans und Liebhaber okkulten Stoffes. Alle anderen, die auf einen Film vom Schlag eines Spider-Man oder Blade hoffen, können getrost darauf verzichten.

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