Doom - Der Film - Und es hat Boom gemacht

Eine Menge dicker Waffen, eklige Monster, dunkle Gänge und ein paar bekannte Schauspieler: Das Rezept klingt simpel, der Film ist es auch. Aber was will man mehr von einer Doom-Verfilmung?

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»Hell breaks lose« - die Hölle bricht los. Damit wirbt der Verleih in Amerika für die Verfilmung des Computerspiels Doom. Die Hölle bleibt die Leinwandfassung dann allerdings schuldig. Dafür orientiert sich der Streifen stark am Vorbild: Genetische Experimente in der Olduvai-Research-Station auf dem Mars laufen nicht nach Plan. Eine Horde Wissenschaftler, die zu Dämonen, Imps, Barons und Hell Knights mutiert sind, versetzt das Forschungslabor in Angst und Schrecken. Ein Team spezialisierter Soldaten - aber nicht ein einzelner Marine wie im Spiel - soll dem Grauen ein Ende bereiten.

Sarge (The Rock) bekommt seine Big F***in' Gun. Sarge (The Rock) bekommt seine Big F***in' Gun.

Dass das nicht gut gehen kann, wird bereits klar, wenn der Zuschauer die Gurkentruppe das erste Mal zu Gesicht bekommt. Unter der Leitung des erbarmungslosen Sarge, gespielt von The Rock (Skorpion King, Die Mumie kehrt zurück), versammelt sich eine ganze Klischeekiste: Die zweite Hauptfigur im Doom-Film, der Soldat Reaper (Karl Urban - Die Bourne Verschwörung, Der Herr der Ringe) hat Komplexe, weil er als Kind die Eltern verlor. Daneben muss man einen verrückten Drogensüchtigen, schwarzes Kanonenfutter, einen überforderten Teenager und weitere Stanzfiguren ertragen, wie sie in jedem x-beliebigen Durchschnitts-Actionfilm vorkommen könnten.

Die Achtziger leben

Der nicht ganz so elitemäßig aussehende Trupp, der sich Spezialeinheit schimpft, begleitet den Zuschauer im Rest des Films durch einen Mix aus ein klein wenig Alien und einer Menge 80er-Jahre-Actionfilm.

Im Ego-Shooter-Modus geht es auf Monsterjagd. Im Ego-Shooter-Modus geht es auf Monsterjagd.

Horroreffekte, wie man sie von Doom eigentlich erwarten würde, sind eher Mangelware und beschränken sich zumeist auf irgendwelche Tiere oder schlecht ausgeleuchtete Plastikpuppen, die aus dem Dunkel angesprungen kommen und ebenso schnell wieder ins Jenseits befördert werden. Um das Maß voll zu machen, hat sich auch eine Frau in den Doom-Film verlaufen: Dr. Samantha ?Sam' Grimm, die Schwester des Mannes mit den Komplexen, gespielt von Rosamund Pike (Stirb an einem anderen Tag). Die muss sich zum Glück nicht in The Rock verlieben, sondern ist meist nur wild kreischende Deko, die am Ende des Films für die entscheidende Handlungswendung sorgt.

Doch wer glaubt, es gäbe überhaupt keine Handlung, der irrt sich. Inmitten des Monsterplättens erfährt der Zuschauer Stück für Stück, warum auf dem Mars die Hölle los ist. Der Regisseur nimmt sich sogar die Freiheit heraus, das Böse nicht als vollkommen schlecht und den Helden nicht als vollkommen gut zu charakterisieren. Aber keine Angst, jeder Anflug von Komplexität wird im Film schnell wieder mit einer Salve aus einem übertrieben großen Gewehr weggeballert.

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