Im US-Kino dominieren vor allem Comic-Superhelden aus dem Marvel-Universum, Spider-Man und Iron Man etwa. 2004 zeigte Regisseur Guillermo del Toro mit dem ersten Hellboy, dass man auch ohne die strahlenden Marvel-Charaktere Fans scharenweise ins Kino bekommen kann. Am 16. Oktober kommt die Fortsetzung Hellboy: Die Goldene Armee in die deutschen Filmtheater. Und wieder ist es, als ob David gegen Goliath kämpft. Mit einem Budget von 80 Millionen US-Dollar ist keine Effektschlacht zu erwarten wie in Batman: The Dark Knight; doch wer andere Filme del Toros wie zum Beispiel Pans Labyrinth kennt, weiß dass eine fantasievoll fremde Optik auch ohne massiven Geldeinsatz möglich ist.
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Keine Fantasie ohne Fantasy
Artefakte einer lange verschollenen geglaubten Zivilisation zu finden, ist bekanntermaßen gefährlich. Das wissen wir spätestens seit Indiana Jones. Sie in einem Auktionshaus zu ersteigern, ist hingegen tödlich. Denn in Hellboy: Die Goldene Armee kehrt Prinz Nuada (Luke Gross / Blade 2) aus seinem jahrhundertelangen Exil zurück, um die Menschheit auszulöschen. Das fehlende Teil einer Krone, die ihm bei seinem Plan helfen soll, findet er bei einer Versteigerung. Die anwesenden Menschen sind dann auch die ersten, die Nuadas Zorn über die seiner Meinung nach empörenden Vorgänge dort zu spüren bekommen: Eine entfesselte Horde Zahnfeen lässt nur noch Schleim von ihnen übrig.
Wenn unerklärliche Ereignisse passieren, kann nur die geheime Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen B.U.A.P helfen. Hellboy, seine feurige Freundin Liz (Selma Blair / Reine Chefsache, The Fog), der Tiefsee-Empath Abe (Doug Jones - Doom, Ein Duke kommt selten alleine) und dessen Kollegen führen die Untersuchung, die in die Unterwelt der Elfen und Trolle fährt.
Keine Menschen ohne Menschlichkeit
Die größte Stärke der Hellboy-Filme ist auch ihre Schwäche: Comicautor Mike Mignola porträtiert seine Charaktere mit sympathischen Schwächen und Eigenschaften, die jedem Menschen bekannt vorkommen sollten. Regisseur del Toro treibt es im Film dabei auf die Spitze. Der Höllenjunge (Ron Perlman - Blade 2, Star Trek: Nemesis) und seine Freundin sind zusammengezogen und müssen sich wie jedes Paar etwas zusammenraufen. Da gibt es erwartungsgemäß Streit über die Ordnung und andere Kleinigkeiten. Empath Abe entdeckt die erste Liebe, und der Chef der Truppe in der B.U.A.P-Behörde ist sowieso ein Weichei. Del Toro weiß diese Episoden immer mit Humor zu inszenieren. Doch ab und an verliert er dabei das Wesentliche aus den Augen, die Rettung der Welt vor fiesen Monstern verkommt zur Nebensächlichkeit.
Und dabei wäre es eine Schande, nicht auf die Ungeheuer zu achten. Del Toro konfrontiert wie schon in Pans Labyrinth den Zuschauer mit äußerst fantasievollen Wesen: Wirbelige Zahnfeen, ein vielÃ?¤ugiger Engel des Todes und ein haushoher Krake sind nur Beispiele. In einer Szene im Film betreten Hellboy und seine Kumpanen den Trollmarkt, der mit unzähligen Kuriositäten und Monstern gefüllt ist. Da und in ähnlichen Momenten brilliert del Toro mit bizarren Handlungsdetails wie aufmüpfigen Tumoren, die ungewollt die Wahrheit erzählen.
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