Seite 2: Insidious - Poltergeist vom Saw-Macher

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Slimers Rache

Leider ist der Film nicht ganz ohne Makel und so finden sich in den Schatten diverse Schwächen. Etwa gegen Ende des Films: Wan verlässt urplötzlich den klaustrophobischen Gesamtton. Fortan hat man das Gefühl, als habe Familienfilmer Steven Spielberg das Steuer übernommen. Vergleiche zu Spielbergs diversen Horrorausflüchten sind nicht von der Hand zu weisen. Ist der Film bis kurz vor Ende ein fieser Fingernagelbeißer, der immer und immer weiter unnachgiebig anspannt, endet er unbefriedigend. Gegen Ende hin wird zu viel vom Grusel offen gelegt und vieles erklärt. Kennt man die Regeln des Spiels, ist man ihnen nicht mehr bloß hilflos ausgeliefert.

Hinzu kommt, dass Wan mit seinem knappen Budget merklich dazu gezwungen ist, optische auf die Bremse zu treten. Beim nur wenig günstigeren Saw kämpfte er mit einem ähnlichen Dilemma, hatte da aber den Vorteil, vieles mit hektischen Kameraschwenks, überstilisierten Bildern und Stakkato-Schnitt übertünchen zu können. Insidious dagegen ist ein ruhiger Film mit vielen langen Einstellungen, die nicht nur günstig waren, sondern auch noch so aussehen. Ein Found-Footage-Film wie Paranormal Activity mag das für sich als Stilmittel sehen. Ohne dessen Dokumentarfilm-Charakter fehlt dem Zuschauer aber ein einleuchtender Grund für diese Herangehensweise.

Solide Furcht

Bei den Schauspielern darf man durchaus zufrieden sein. Rose Byrne, parallel mit der heiteren Hochzeitskomödie Brautalarm im Kino, und Patrick Wilson aus Watchmen sind passabel als geplagte Familie, stören aber auch nicht, da sie bloß rumsitzen und auf den stetigen Grusel reagieren. Relevanter sind hingegen die Geisterjäger, unter anderem gespielt von Wan's Busenkumpel Leigh Whannell, die manches Mal etwas zu nerdy wirken. Lin Shaye gibt ein solides Medium und erinnert dabei an Zelda Rubinstein aus den Poltergeist-Filmen.

Fazit

Christian Mester: Da steht der Angstschweiß im Nacken: Insidious baut eine gnadenlos gute Spannung auf und schockiert mit fies gesetzten Buh!-Momenten. Aufgrund eines leider nur schwachen Endes langt es dieses Mal nicht zur völligen Empfehlung, doch wer gerne Gänsehaut verspürt, sollte sich Wans Neuen nicht entgehen lassen.

(Zusammen mit den Kollegen des Filmmagazins bereitsgesehen.de stellt GameStar wöchentlich einen neu im Kino angelaufenen Film vor.)

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