Seite 2: Captain America: The First Avenger 3D - Supersoldat im Zweiten Weltkrieg

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Team America: Fuck Yeah

Um die Form eines perfekten Soldaten zu erreichen, trainierte der ohnehin schon fitte Darsteller Chris Evans nach Olympia-Programm. Um die Form eines perfekten Soldaten zu erreichen, trainierte der ohnehin schon fitte Darsteller Chris Evans nach Olympia-Programm.

Captain America: The First Avenger 3D nimmt unter den letzten Heldenfilmen eine besondere Rolle ein, da er zum Großteil im Zeitalter des Zweiten Weltkriegs spielt. Damit sind natürlich 40er-Jahre-Mode und Kämpfe in einem von Nazis belagerten Europa verbunden. Doch Johnstons Film setzt noch einen oben drauf. Aufgrund eines okkulten Artefakts aus dem Film Thor verfügt Red Skulls separate Nazi-Einheit HYDRA über futuristische Hightech; es kollidieren 40er-Jahre-Designstudien mit utopischen Laserwaffen aus der Zukunft. 'Cap' kämpft also nicht bloß gegen Nazis, er kämpft gegen haushohe Panzer, UFO-artige Flugzeuge und maskierte Soldaten der Marke 'Ubersoldat'. Das mag den Bogen das Phantastischen für manch einen zu weit überspannen, doch wer damit klar kommt, erlebt eine der bislang comichaftesten Marvel-Verfilmungen. An G.I. Joe: Geheimauftrag Cobra erinnernd, sorgt Johnston für schnelles Tempo und unterhaltsame Dauer-Action, die mit beschwingter, oftmals selbstironischer, zeitgemäßer Musik untermalt wird.

Evans ist zum Glück nicht die einzige gelungene Besetzung. So wird er rundherum von interessanten Figuren umgeben. Tommy Lee Jones gibt einen herrlich knurrenden Commander ab, Hayley Atwell eine überraschend ehrliche, nicht-stupide Love Interest, und sämtliche Nebendarsteller reichen sich gegenseitig solide die Klinke in die Hand. Ebenfalls erfreulich: Bösewicht Hugo Weaving, der nach seinem Agent Smith aus den Matrix-Filmen erneut einen größenwahnsinnigen Tyrannen spielen darf - dieses Mal mit knallroter Skelettfratze.

Easter Eggs und Eierschalen

Wer sich im Marvel Universum auskennt, findet erneut viele eingestreute Easter Eggs vor. Nicht nur, dass Iron Mans Vater Captain America mit kreiert, es gibt auch die erste menschliche Fackel zu sehen. Es wird angedeutet, was später mit Bucky Barnes und Anim Zola passiert, und selbstredend darf die obligatorische Verknüpfung zum kommenden Avengers - Die Rächer Zusammentreffen der Superhelden nicht fehlen. Angenehmerweise ist letzteres dieses Mal nicht ganz so aufgezwungen präsentiert wie in Thor und Iron Man 2. Kleiner Tipp: Beim Abspann übrigens sitzen bleiben - es folgt ein erster Trailer zum im Mai kommenden Film.

Es gibt einen zeitlichen Sprung im Film, damit ein zweiter Teil ebenfalls im Zweiten Weltkrieg spielen kann. Es gibt einen zeitlichen Sprung im Film, damit ein zweiter Teil ebenfalls im Zweiten Weltkrieg spielen kann.

Wo aber nun liegen die Schwächen des Captains? So angenehm kurzweilig der Film auch sein mag, so fällt er insgesamt etwas zu kurzweilig aus. Kleine, sehr gelungene Charaktermomente heben ihn zwar über völlig seelenlosen Hollywood-Einheitsbrei, doch etwas mehr Tiefe würde gewiss nicht schaden. Zu kurz kommt insbesondere Bösewicht Red Skull, der faustschüttelnd wettert, die Welt erobern zu wollen, jedoch trotz netter Theatralik recht eindimensional bleibt. Einen herben Schlag trifft die technische Präsentation des Films: das verwendete, nachkonvertierte 3D ist eine absolute Katastrophe. Bis auf zwei winzig kleine Momente gibt es keine Wow-Effekte, überdies nahezu keine Tiefenwirkung im gesamten Film - das womöglich schlechteste 3D seit Louis Leterriers Kampf der Titanen. Dafür ist der Film an sich effekttechnisch klasse gemacht: beeindruckend ist der komplett computerveränderte Körper Chris Evans' in den Anfangsszenen, in denen der Hühne glaubhaft geschrumpft ist.

Fazit

Christian Mester: Wer Comic-Fan ist, der kommt um den Captain ohnehin nicht drum herum – er ist das finale Puzzlestück, bevor die Avengers im nächsten Mai das Kino sprengen und mindestens genau so gut wie der letzte Ableger, Thor. Kennt man Steve Rogers noch nicht, so darf man am besten G.I. Joe: Geheimauftrag Cobra im Zweiten Weltkrieg erwarten: flotte, aber auch trashige Mega-Action mit Retro-Sci-Fi-Elementen. Wenn schon simples, stupide anmutendes Helden-Actionkino, dann bitte so charmant und visuell interessant wie in diesem Fall.

(Zusammen mit den Kollegen des Filmmagazins bereitsgesehen.de stellt GameStar wöchentlich einen neu im Kino angelaufenen Film vor.)

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