Seite 4: 10 Fortsetzungen, die wir uns wünschen...

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Superhero League of Hoboken

Okay, dieses Spiel dürfte kaum jemand kennen. Das ist ja die Schmach, darum wünschen wir's uns zurück. »Wir«, das sind die (geschätzt) sieben Leute weltweit, die Superhero League of Hoboken tatsächlich gespielt haben. »Oh Gott, Exotenkram«, stöhnen Sie jetzt. Aber halt, stimmt nicht! Sondern im Gegenteil Materie aktuellster Façon, nämlich die Art Spiel, die im Zeitalter von allgegenwärtiger World of Warcraftelei dringend gebraucht wird: eine Parodie auf das Rollenspiel-Genre. Mit fantastischem Humor, der auch nach 14 Jahren noch ins Schwarze trifft. Im Spiel kämpften Superhelden mit Fähigkeiten wie »Scharfe Sachen essen« oder »Cholesterinspiegel heben« gegen Rechtsanwälte, Computerbugs und zweiköpfige Babys, die »Du hast mich gehauen!« greinen, bevor sie mit Bauklötzen werfen.

Großartig: Babys und Anwälte verprügeln. Großartig: Babys und Anwälte verprügeln.

Der Erzbösewicht ist ein Kastenteufel, in der postnuklearen Zukunft herrschen verrückte Stammesführer über zurückentwickelte Dörfer, und als Waffe taugt, was von der Zivilisation eben übrig blieb, vom Schürhaken bis zur mittelgroßen Kettensäge. Was damals ein gelungenes Persiflagen- Potpourri auf so ziemlich alle Nerd-Themen von Endzeit-Welten über Computerprobleme bis hin zur Popkultur war (und nebenbei auch sanfte Gesellschaftskritik untermischte), wäre im heutigen Strudel blödester Medientrends mindestens doppelt reichlich mit Humorstoff versorgt -- und würde wohl auch von mehr Menschen angenommen als nur sieben. Wie die Chancen dafür stehen? Gar nicht so schlecht, denken wir. Die Zeit ist jedenfalls mehr als reif für ein wirklich witziges neues Parodie-Spiel.

Master of Orion

»Moment«, werden Sie murmeln, »Master of Orion wurde doch fortgesetzt, zweimal sogar!« Ja, einer der Nachfolger weckt noch heute Nostalgiegefühle, der andere ... Brechreiz. Das erste Master of Orion erschien 1995 als gefällige Weltraum-Rundenhatz nach dem Muster der C64-Ahnen Reach for the Stars (1983) und Imperium Galactum (1984). Doch erst mit Master of Orion 2 schoss das Genre 1996 auf jenes sternenhohe Qualitätsniveau, dem es bis heute hinterherhechelt. Das begann bereits bei der Völkerwahl. Wer eine vorgegebene Fraktion anführte, war selbst schuld; Kenner züchteten ihre Rasse aus Vor- und Nachteilen à la »kreativ«. Die Bastelei zog sich durchs ganze Spiel: Im erzwichtigen Schiffs-Editor ließen sich Kriegspötte mit Waffen vollstopfen. Überhaupt: die Schlachten! Kein Weltall-Titel hat seither aus Pixelschiffchen und bunten Strichen so packende Schachbrett- Scharmützel gestrickt.

Schmucklos, aber übersichtlich: die Glaxiekarte. Schmucklos, aber übersichtlich: die Glaxiekarte.

Master of Orion 2 machte noch mehr richtig. Die Forschung? Vielseitig. Die Diplomatie? Glaubwürdig. Die Motivation? Ungebrochen, bis am Partieende gar die Heimatwelt der anfangs gottgleichen Antaraner brennt. Und trotz seiner Fülle blieb der Zeitfresser vorbildlich zugänglich. Umso schlimmer, dass Master of Orion 3 anno 2003 diese Tugend über Bord warf und sich als Regelklops mit Excel-Charme entpuppte. Also bitte, ihr Entwickler: Setzt den zweiten Teil fort! Oder pinselt nur bessere Grafik drüber, das reicht! Angesichts der US-Verkaufserfolge verwandter Titel wie Sins of a Solar Empire stehen die Chancen sogar ganz gut, dass sich ein Studio ans Master of Orion 2-Remake traut.

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