Im August 1914, vor genau 100 Jahren also, verfasst der britische Autor H.G. Wells eine Artikelserie für Londoner Tageszeitungen, die er später im Buch »The War That Will End War« zusammenfasst, zu Deutsch: »Der Krieg, der den Krieg beenden wird«. Wells, bekannt für seine Romane Krieg der Welten und Die Zeitmaschine, schreibt über den Ersten Weltkrieg, seit Anfang August 1914 stehen sich die europäischen Großmächte auf dem Schlachtfeld gegenüber, das Deutsche Kaiserreich und Österreich-Ungarn gegen Frankreich, Großbritannien und Russland.
Der Konflikt, hofft Wells, werde die Deutschen in ihre Schranken weisen und Europa endlich dauerhaften Frieden bringen. Doch der Krieg, der den Krieg beenden soll, wird zum geflügelten Wort - und zum grotesken Zerrbild. Der Idealismus der Konfliktparteien versumpft im Matsch der Schützengräben, verstummt im Knattern der Maschinengewehre, zerbröselt im Granatenhagel, erstickt im Giftgas. Der Erste Weltkrieg beendet den Krieg nicht, sondern hebt ihn auf eine neue Stufe, industrialisiert das Töten, zerfetzt Moral- und Landesgrenzen.
Als die Waffen im November 1918 endlich schweigen und sich der Pulverdampf lichtet, hat die Materialschlacht knapp zehn Millionen Soldatenleben gefordert, Hunger und Seuchen fielen weitere sechs bis sieben Millionen Zivilisten zum Opfer. Ein Kontinent verharrt in Schockstarre: eine solche Barbarei, ausgerechnet im vermeintlich zivilisierten Europa? Der US-Diplomat George F. Kennan spricht später von der »großen, wegweisenden Katastrophe« des 20. Jahrhunderts. Doch trotz dieser historischen Tragweite wird der Erste Weltkrieg in Spielen kaum thematisiert. Wir begeben uns auf Ursachenforschung, sprechen mit Entwicklern - und entdecken eine unerwartete Chance.
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