GameStar. Ich fand ja immer, dass das ein alberner Name ist. Immerhin konnten alle drei Chefredakteure, die im Laufe der Zeit ans Ruder kamen, dem Drängen der Firmenleitung widerstehen, das Heft in »PC GameStar« umzubenennen. Lachen Sie nicht, der Wunsch wurde immer wieder ernsthaft vorgebracht, mal mit halbironischer Distanz (»Sie machen das ja eh nicht, dabei wäre es doch sinnvoll, oder?«), mal mit dezentem Druck (»Sie sollen darüber jetzt mal ernsthaft nachdenken, der Vertrieb denkt das auch«). Das Ziel der Übung war, in Marktforschungsstudien leichter als Spieleheft erkannt zu werden.
Naja, Schwamm drüber. Der Name GameStar, albern oder brillant, ist ein Name, der im Laufe der 15 Jahre bis zum jetzigen Jubliäum zu Weltgeltung gekommen ist. Ich hatte, als Redakteur, Chef vom Dienst, Chefredakteur und Online-Verantwortlicher die wunderbare Gelegenheit, meinen Teil zum Gelingen des Projektes beizutragen. Ich habe im Auftrag der GameStar mit Peter Molyneux gefachsimpelt und mit Dr. Christian Pfeiffer gestritten. Mit John Romero gespielt und auf Kongressen und Symposien mit Politikern diskutiert. Ich wurde in der Tagesschau interviewt und im Spiegel zitiert und habe immer und überall den Blickwinkel der Computerspieler zu vertreten versucht.
Denn auch wenn GameStar in erster Linie eine Zeitschrift und damit ein kommerzielles Produkt ist, war es doch immer unser Anliegen, Anwalt und Sprachrohr der Spielerschaft zu sein: Im Kampf um die Indizierung von Counter-Strike oder im Diskurs mit dem ZDF über deren verurteilende Berichterstattung haben wir Stellung bezogen und auch Wirkungstreffer erzielt. Ich denke, wir haben ein bisschen dazu beigetragen, unser aller Hobby auch bei denen akzeptierter zu machen, die es zu Beginn stark abgelehnt haben.
Auf die nächsten 15 Jahre, mindestens. Egal, ob GameStar im Jahr 2027 ein Heft, eine Webseite, eine App oder ein Stream in meinem im Arm implantierten News-Chip ist.
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