Age of Conan: Rise of the Godslayer im Test - Im Land der Tiger

Das Online-Rollenspiel Age of Conan startete Mitte 2008 grandios, erlitt dann aber einen üblen Strömungsabriss. Mittlerweile hat sich Funcoms MMO längst wieder gefangen und zündet nun mit dem Addon Rise of the Godslayer den Nachbrenner. Wer jetzt nicht an Bord geht, verpasst eine wilde Reise.

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Keine Frage: Age of Conan ist das wohl hübscheste, actionlastigste und blutigste Online-Rollenspiel seiner Zeit. Doch zu Beginn, im Mai 2008, störten Bugs die Atmosphäre, mancherorts fehlten Quests, und ab Level 80 gab’s nichts mehr zu tun.

Mittlerweile haben Funcom, die Entwickler des Spiels, massiv nachgebessert: Zwei neue Abenteuerregionen, eine Handvoll zusätzliche Instanzen (darunter der neue PvP-Modus »Die Schreine von Bori«) und jede Menge Detailverbesserungen merzen viele Kritikpunkte unseres ursprünglichen Tests aus. Mit dem Addon Rise of the Godslayer gibt’s nun auch ein ordentliches High-Level-Paket: Neue Regionen für Level-80-Spieler, randvoll mit Quests, zusätzlichen Fähigkeiten, mehr Gegnern und jeder Menge Beute. Weil Rise of the Godslayer als Doppelpack mit dem Hauptspiel im Laden steht, testen wir das Gesamtwerk: Ein Age of Conan, wie es schon immer hätte sein sollen.

In Khitai haben Level-80-Charaktere alle Hände voll zu tun. In Khitai haben Level-80-Charaktere alle Hände voll zu tun.

Neues Volk in neuem Gebiet

Das Herz von Rise of the Godslayer ist das neue Abenteuer-Gebiet Khitai. Khitai repräsentiert das mittelalterliche China oder Korea, inklusive Pagoden, Großer Mauer und Kung-Fu-Mönchen.

Khitai bietet viel optische Abwechslung. Die asiatische Architektur und Kleidung ist ausgesprochen hübsch. Khitai bietet viel optische Abwechslung. Die asiatische Architektur und Kleidung ist ausgesprochen hübsch.

Hier hat Funcom erneut sehr atmosphärische Landschaften geschaffen: Malerische Bergdörfer, Tropenstrände, dichte Dschungel, weite Steppen oder auch eine bizarre Alptraumwelt rund um einen mysteriösen Krater. Vier der fünf neuen Spielzonen Khitais sind für Level-80-Charaktere bestimmt, eine dient als Mid-Level-Heimatgebiet für das neue spielbare Volk, die Khitaner. Die können acht der zwölf Spielerklassen von Age of Conan wählen, eine neue Art Kämpfer gibt es mit Rise of the Godslayer nicht.

Auch als Khitaner werden Sie in den Genuss der Haupt-Questreihe von Age of Conan kommen. Die beginnt auf der Start-Insel Tortage, auf der Sie sich vom Sklaven zum Befreier des unterdrückten Volkes hochkämpfen. Der Clou: Dieser Abschnitt über die ersten 20 Levels findet vornehmlich in Singleplayer-Instanzen statt, fühlt sich also fast wie ein klassisches Offline-Rollenspiel an. Auf Wunsch können Sie jedoch auch Aufträge abseits der Geschichte annehmen. Dann erst treffen Sie auf andere Spieler, die Ihnen mitunter auch ans Leder wollen.

Das Kampfsystem

Eine weitere Besonderheit von Age of Conan ist das Kampfsystem: Ihre stärksten Angriffe sind die sogenannten Kombos, also Schlagserien, für die Sie innerhalb eines Zeitlimits eine bestimmte Tastenfolge tippen müssen.

Wenn Sie einen Gegner mit einer Kombo erledigen, lösen Sie mit ein bisschen Glück eine Fatality aus, eine besonders derbe Tötungsanimation. Wenn Sie einen Gegner mit einer Kombo erledigen, lösen Sie mit ein bisschen Glück eine Fatality aus, eine besonders derbe Tötungsanimation.

Beim Duell mit Computergegnern ist das in der Regel nicht schwierig. Knifflig wird’s erst, wenn Sie gegen andere Spieler antreten. Die zwölf Klassen des Spiels, unterteilt in vier Archetypen wie Soldat (»Tank«-Klasse) oder Magier (»Damage Dealer«), unterscheiden sich dabei recht deutlich in ihren Fähigkeiten. Im Kampf Mann gegen Mann kann das zu Balance-Schieflagen führen. Derzeit (Versionsnummer 2.0.4) stöhnen zum Beispiel viele Spieler über die hohe Kampfkraft des Assassinen.

Zu Funcoms Ehrenrettung muss man allerdings sagen: Zwölf Klassen mit je drei variablen Talentbäumen lassen sich schwerlich so gestalten, dass jeder gegen jeden exakt ausbalanciert ist. Wer sich gar nicht erst mit menschlichen Gegnern prügeln will, tritt einfach den reinen PvE-Servern bei (»Player versus Environment«, also Spieler gegen Computergegner). Hier findet PvP (»Player versus Player«) nur in den speziellen Instanzen statt, wo Sie Team-Deathmatch oder Capture the Flag spielen können. Mit Rise of the Godslayer kommt außerdem eine Funktion hinzu, mit der jeder Kämpfer seine individuellen Stärken und Schwächen ausgleichen kann: das alternative Aufstiegssystem.

Das alternative Aufstiegssystem

Rise of the Godslayerhebt den Maximallevel nicht an, stattdessen sammeln Sie in Khitai »alternative« Erfahrungspunkte. Die investieren Sie in mehrere Dutzend zusätzliche Talente, darunter neue Kombos oder Zauber.

Steineklopfen und dabei Kämpfen lernen: Das geht mit der neuen Zeit-Levelfunktion. Steineklopfen und dabei Kämpfen lernen: Das geht mit der neuen Zeit-Levelfunktion.

Nett: Die neuen Fähigkeiten können Sie auch über Zeit freischalten. Das dauert je nach Wertigkeit des Talents zwischen 18 Stunden und mehreren Wochen in Echtzeit, klappt aber immer nur bei einem Wunschtalent gleichzeitig. Zwischen Level 30 und 80 dürfen Sie sich ebenfalls Erfahrung »ersitzen«: Funcom spendiert Ihnen auf Wunsch alle vier Tage ein Level. Wer also möglichst schnell einen Zweitcharakter hochzüchten möchte oder immer wieder an zu harten Gegnern scheitert, lässt sich einfach künstlich reifen.

Bei Level 80 ist allerdings Schluss, selbst in Rise of the Godslayer. So behalten alle High-End-Ausrüstungsgegenstände aus dem bisherigen Age of Conan ihren Wert. Die T3-Rüstungsteile etwa, die sich manch ein Spieler in den letzten Monaten sauer verdient hat, sollen ja nicht im Addon auf den Müll wandern.

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