Alexander - So weit das blonde Haar reicht

Nach Gladiator und Troja kämpft ein neues Sandalen-Epos um die Gunst der Zuschauer: Alexander von Oliver Stone zeichnet das kurze aber dramatische Leben des größten Herrschers der Antike nach.

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Weihnachten ist nicht nur die Zeit für ausgiebige Spieleabende, auch lange Filme haben zum Jahreswechsel Hochkonjunktur: Für Oliver Stones (Platoon, JFK, Natural Born Killers) neuen Film Alexander brauchen Sie ganz besonders viel Sitzfleisch. In 176 Minuten erzählt der Film die Lebensgeschichte Alexanders des Großen vom Kleinkindalter bis zum Tod. Ein perfekter Stoff für einen Hollywood-Streifen: Alexander hatte bereits im Alter von 25 Jahren 90 Prozent der zu seiner Zeit bekannten Welt erobert.

Colin Farrell (Alexander der Große), Jonathan Rhys Meyers (Cassander) und Jared Leto (Hephaistion) Colin Farrell (Alexander der Große), Jonathan Rhys Meyers (Cassander) und Jared Leto (Hephaistion)

Als Kunstgriff setzt Regisseur Stone Anthony Hopkins (Das Schweigen der Lämmer) als Erzähler ein. Der bemüht sich in der Rolle des alten Kampfgefährten Ptolemaios in einer quietschbunten Disneyland-Version des ägyptischen Alexandrias, seine Diener und die Zuschauer von Episode zu Episode zu führen. Da darf er dann manchmal auch historische Ungenauigkeiten korrigieren und Handlungslöcher stopfen.

Heldenhafter Anfang

Wie nicht anders zu erwarten inszeniert Regisseur Oliver Stone den Film - zumindest am Anfang - wie ein klassisches Heldenepos. Schon die Kindheit ist außergewöhnlich: Man sieht, wie Alexander von Aristoteles lernt und mit hartem Training zum Kämpfer heranreift.

Angelina Jolie (Olympias) streitet gegenüber Colin Farrell (Alexander der Große) ab, dass sie ihren Mann umgebracht hat. Angelina Jolie (Olympias) streitet gegenüber Colin Farrell (Alexander der Große) ab, dass sie ihren Mann umgebracht hat.

Nach der Machtergreifung Alexanders hält sich der Streifen nicht mit Vorgeplänkel wie der Eroberung Ägyptens auf, sondern springt gleich zum größten Triumph des jungen Herrschers, der Schlacht von Gaugamela. Dort macht Kollege Computer aus 1.000 Statisten mehrere hunderttausend Mann starke Armeen, die sich im aufwirbelnden Sand einen blutigen Kampf liefern.

Der persische König Dareios III muss sich in der monumentalen Auseinandersetzung geschlagen geben. Alexander, der sich in seiner Nachfolge sieht, besetzt daraufhin Babylon. Dareios entkommt, wird aber von einem seiner Untergebenen umgebracht. Stone muss sich mit seiner Kriegsdarstellung nicht hinter Filmen wie der Herr der Ringe verstecken. Er hat zwar keine durchgestylte Fantasy als Vorlage, setzt aber konsequent auf Realismus, was dem Film gut tut.

Schritt in die Katastrophe

Alexanders Eroberungshunger ist unersättlich: Die Feldzüge führen schließlich über den Hindukusch bis nach Indien. Dort verliert der Eroberer so langsam aber sicher seinen Realitätssinn, opfert treue Gefolgsmänner und führt eine letzte aussichtlose Schlacht im Dschungel gegen eine übermächtige Armee mit Kriegselefanten. Alexander stirbt im Alter von 32 Jahren in Babylon, vermutlich an den Auswirkungen von Kriegsverletzungen oder einer rätselhaften Krankheit. Da die historischen Quellen nichts Genaues hergeben, legt sich auch Stone in diesem Punkt nicht fest.

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