Gothic 3entwirft eine Welt, die in ihrer Größe und Vielfalt neue Maßstäbe gesetzt hat, Risenist ein grundsolides Rollenspiel, das die alten Tugenden der Gothic-Serie auf seinem Banner trägt, und Arcania: Gothic 4möchte beiden Titeln mit moderner Technik und jede Menge Spielkomfort den Rang ablaufen. Aber welches ist denn nun das beste Gothic?
Nach dem dritten Teil wurde es mit der Gothic-Serie kompliziert: Angesichts der Fehlerflut in Gothic 3 verkrachten sich der Publisher Jowood und der Entwickler Piranha Bytes. Letzterer entwickelte danach den Gothic-Ableger Risen, Jowood behielt die Serienrechte und beauftragte Spellbound (Helldorado) mit Arcania: Gothic 4. Wir haben die beiden Rollenspiele sowie den vorhergehenden Serienteil Gothic 3 in den sechs wichtigsten Kategorien miteinander verglichen. In unseren Beschreibungen zu Gothic 3 beziehen wir uns auf die gepatchte Version.
Die Spielwelt
Gothic 3: Im dritten Teil der Gothic-Saga verlassen Sie die Insel Khorinis und gehen nach einem Intro auf hoher See am Festland des Mittelreichs Myrtana vor Anker. Die Spielwelt von Gothic 3 setzt sich aus drei riesigen Themenlandschaften zusammen, die Sie frei erkunden dürfen: Im Süden liegt eine Wüste, die von Nomaden bevölkert wird. In der Kartenmitte befinden sich mittelalterliche Dörfer und Burgen in Waldlandschaften, und der Norden versinkt in Eis- und Schneestürmen. Insgesamt dominieren drei Fraktionen die Spielwelt: Die Orks als größte Fraktion im Spiel, die mysteriösen Assassinen und die kriegerischen Nordmarer.
Risen: Der Held erwacht am Strand eines unbekannten Eilands, das Sie im Verlauf des Spiels nach eigenem Gutdünken erforschen dürfen. Die Vulkaninsel ist von dichtem Dschungel überwachsen und leuchtet eher untypisch für die Gothic-Serie in einer satten Farbenpracht. Im Vergleich zu Gothic 3 und Arcania bietet das – an sich facettenreiche – Inselszenario von Risen wenig Abwechslung. Dafür ist die Spielwelt von unterirdischen Tempelanlagen und Höhlensystemen durchzogen, die von Ghoulen und Skelettkriegern bevölkert werden. Serientypisch kämpfen verschiedene Fraktionen um das vermeidliche Paradies, die sich in den drei Hauptgebieten der Spielwelt eingemauert haben: der Vulkanfestung, der Hafenstadt und dem Banditenlager.
Arcania: Sie starten auf der beschaulichen Insel Feshyr und reisen mit Ihrem alten Freund Diego, der schon dem namenlosen Helden im ersten Gothic die Welt erklären musste, auf die große Hauptinsel Argaan. Die eindrucksvolle Weitsicht von Arcania zeigt zum Teil malerische Landschaften. Küstenstreifen, die eine sturmumtobte Festung an ihrem Ende in einen ergrauten Himmel heben, eine befremdliche Baumstadt, welche tief in einem dunklen Sumpf verborgen liegt, und Dschungelwälder, die über antike Tempelruinen wachsen, zeugen von einer vielseitigen Spielwelt. Die unterirdischen Areale sind jedoch im direkten Vergleich zu Risen langweilig, weil generisch und detailarm. In Arcania dürfen Sie nicht alle Gebiete von Spielbeginn an betreten. Das Tor zum nächsten Areal öffnet sich erst, wenn Sie alle Hauptaufgaben in einem Gebiet abgeschlossen haben.
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