Seite 3: Arma 2 - Preview: Noch eine Baustelle

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Intelligenz?

Im Vorfeld hatte der Entwickler oft mit der neuen Micro-KI geworben, die die Soldaten noch besser durch die Landschaft navigieren und für mehr Teamwork sorgen soll. Und tatsächlich meiden die computergesteuerten Kollegen offenes Gelände und gehen teilweise hinter Mauern in Deckung. Das war’s dann aber auch schon. Gruppenbewegung, Sperrfeuer legen und Verletzte retten funktioniert mehr schlecht als recht. Die KI leidet unter sehr vielen Aussetzern und kann noch immer oft nicht richtig um Ecken laufen ohne stehen zu bleiben und sich neu auszurichten. Zu oft wirkt das Verhalten der virtuellen Intelligenz nicht nachvollziehbar, die Atmosphäre leidet. Doch damit nicht genug, denn in Arma 2 sind wir wie in fast keinem anderen Titel, in dem wir als einzelne Spielfigur unterwegs sind, auf den Computer angewiesen. Ganz davon abgesehen, dass unsere Kollegen regelmäßig ins Feindfeuer laufen und wir dann nur noch den Feldsanitäter mimen, müssen wir später das Kommando über den Spezialtrupp und darüber hinaus über ganze Einsatzverbände von Infanteristen, Panzern und Hubschraubern übernehmen. Und gerade dann wird die KI den Aufgaben, die an sie gestellt werden derzeit nicht gerecht - Frust und Hilflosigkeit sind die Konsequenz.

Truppensteuerung

Oben ohne, unten mit aktivierter Zielhilfe. In dichter Vegetation werden die Anzeigen für viele Spieler unverzichtbar sein. Oben ohne, unten mit aktivierter Zielhilfe. In dichter Vegetation werden die Anzeigen für viele Spieler unverzichtbar sein.

Das Befehlssystem wurde weitgehend überarbeitet und funktioniert jetzt kontextabhängig. Sollen die Razors in einem Fahrzeug Platz nehmen, halten wir die Leertaste gedrückt, zielen auf den Jeep und bestätigen den Befehl mit dem Mausrad. Während dieses System bei dem kleinen Team gut funktioniert, stellt sich die Kontrolle über große Truppenverbände schnell als zu fummelig heraus. Wir schalten zur klassischen Echtzeit-Strategiesteuerung über die Karte. Trotzdem fehlen auch hier allgemeine Rückmeldungen. Die General-im-Feld-Idee kann noch nicht überzeugen. Die Fahrzeugsteuerung, ein Sorgenkind der Serie dagegen schon. Besonders Flugzeuge und Hubschrauber lassen sich mit etwas Übung leicht unter Kontrolle bringen. Realismus suchen Sie dann (naturgemäß) allerdings vergebens. Der beschränkt sich größtenteils auf Schall, Waffenballistik und --wirkung. Panzer bleiben also noch immer an dünnen Bäumen hängen, Mauern werden dagegen in großen Blöcken umgefahren. Der sehr stimmige Eindruck der Spielwelt zerbricht oft an solchen Details.

Grafikoffenbarung

Oben ohne, unten mit aktivierter Zielhilfe. In dichter Vegetation werden die Anzeigen für viele Spieler unverzichtbar sein. Oben ohne, unten mit aktivierter Zielhilfe. In dichter Vegetation werden die Anzeigen für viele Spieler unverzichtbar sein.

Auch die Technik steckt noch voller Kontraste. Stellenweise erreicht die Landschaftsdarstellung dank der dichten Vegetation und der sehr guten Tagesbeleuchtung fotorealistische Qualität, wie in kaum einem Spiel zuvor. Auch die zahlreichen Unschärfefilter setzt Bohemia geschickt ein. Dynamische Lichtquellen bei Nacht dagegen kennt die Engine kaum und Animationsübergänge wirken oft sehr statisch. Zudem wird das Gras auf einige hundert Meter ausgeschaltet. Während wir also in der näheren Umgebung keinen der im Grün getarnten Gegner erkennen, stehen weit entfernte Feinde gut sichtbar auf kahlen Texturen. Die zuschaltbaren Zielhilfen, die noch nicht richtig funktionierten aber theoretisch entdeckte Gegner markieren, sind auf Distanz also wieder überflüssig. Vorausgesetzt Sie können das hardwarehungrige Spiel (ein Dual-Core-Prozessor ist Pflicht) ruckelfrei in der nativen Displayauflösung darstellen. Wir waren trotz schnellem Rechner für die Schummelunterstützung dankbar, denn die Kommentare unserer KI-Kollegen sind noch größtenteils nutzlos und das Soundsystem liefert zwar bedeutend bessere Ergebnisse als im Vorgänger, leidet aber noch an teils extremen Abmischproblemen. Spürbare Erschütterungen lässt Arma 2 im Gegensatz zu Operation Flashpoint 2 komplett vermissen, was die Wahrnehmung weiter unnötig erschwert. Wie gut die Entwickler diese Balanceprobleme für Solospieler und im Multiplayer bewältigen - die Kampagne soll einen Koop-Modus bieten - wird der Test zeigen. (CHS)

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