Contrast
Durch Zufall bin ich auf dieses, für mich unterbewertete Spiel, gestoßen. Im Vorfeld habe ich mich ein wenig belesen und geschaut warum Contrast in vielen Tests eher mäßig abgeschnitten hat.
Zurecht wurde es damals wohl unter anderem wegen häufiger Bugs abgewertet. Zu dem Zeitpunkt an dem ich das Spiel gespielt habe (gekauft am 26.01.2015), sind mir allerdings nur zwei kleine Bugs, die nicht der Rede wert sind, aufgefallen und haben das Spielgeschehen nicht weiter beeinflusst.
Im Spiel steuern wir Dawn durch 3 Akte, rätselhaft, gepaart mit dem Film-Noir-Paris der 1920er Jahre und stehen der kleinen süßen Didi für Ihre Aufgaben zur Seite. Didi verliert sich, anders als andere Kinder in Ihrem Alter, in einer surrealen Welt und versucht dort sich der Angst, ohne Ihren Vater aufwachsen zu müssen, zu stellen. Hierfür erdenkt sie sich Dawn, eine Protagonistin die sich aus der 3D Position hinein in die 2D Schattenwelt begeben/verschmelzen kann.
Eine für mich neue Art von Gameplay, welches ich so vorher noch nicht gespielt habe. Interessant hierbei ist, dass die Schatten auf denen wir uns laufend und springend fortbewegen nicht nur vorgegeben sind, sondern auch explizit von uns, mit Hilfe von Gegenständen die wir bewegen können, erstellt werden, ähnlich einem Schattenspiel. Ein Konzept das sehr interessant erscheint, jedoch ein wenig zu einfach ausfällt. Lediglich an einer Stelle im Spiel musste ich annähernd 5 Minuten darüber nachdenken wie dieses Rätsel denn nun zu lösen ist. Erschwerend kam hier die Interaktion mit einem Gegenstand hinzu, welche wir sogar mit in die 'Schattenwelt' nehmen können (eine wie ich finde gelungene Idee). Auch dürfen wir eigene Schatten mit beweglichen Lichtquellen oder eben jenen Gegenständen (Kisten,Kugeln..) erzeugen oder Didi erzeugt diese situationsbedingt für uns.
Besonders gut gefallen haben mir die einzelnen Szenen, auch wenn diese eher statisch wirken. Rundum konnte ich mich gut in die Welt hinein versetzen, welche einige Momente wie 'oh, dass ist aber schick' für mich übrig hatte.
Im Groben kann ich sagen, dass mir das Gamedesign gefallen hat, die Story gut erzählt ist (unter anderem Schattensequenzen), die Rätsel jedoch ein Tick zu leicht ausfallen. Auch die sammelbaren Elemente im Spiel wirken eher 'spielstreckend', wurden aber zum Teil durch eine nette Hüpfpartie, die man in einem gewissen Zeitfenster absolvieren muss, spannend gestaltet. Der angemessene Preis für eine bei mir mit etwas mehr als 5 Stunden lange Spielzeit tut hier sein übriges.
Nun noch etwas Negatives
An sich ist die Steuerung ok doch manchmal etwas hakelig und zu agil. Ich habe mit einem Gamepad am Fernseher gespielt. Hemmend kommt hinzu, dass die Kamera unnatürlich weit herauszoomt sobald man die Figur vorwärts bewegt. So soll dieser Kamera-Effekt wohl eine gewisse Geschwindigkeit darstellen sobald Dawn beginnt zu Laufen. Das war mir zu viel des Guten. Will man sich beispielsweise drehen und ein kleines Stück gehen hat man gefühlt schon 3-4 m hinter sich gebracht.
Etwas hakelig ist zum Teil auch das agieren in den Schatten. Öfter bin ich aus jenen herausgefallen weil die Kameraposition nicht stimmte und Dawn nicht erkannte, dass ich doch einfach nur in den nächsten Schatten und nicht zurück in die eigentlich Spielwelt möchte.
Es gab ein bis zwei kleine Frustmomente, die gehören einfach zum Spielen dazu, weshalb ich hier nicht abwerte. Die Freude das man es geschafft hat ist dann umso größer ;)
Einstellungsmöglichkeiten im Spiel:
Diese fallen eher klein aus. Da wäre zum einen der Gammawert der editierbar ist, die Auflösung und eine allgemeine grafische Voreinstellung gering/mittel/hoch. Einen Unterschied zwischen 'hoch' und 'mittel' konnte ich nicht ausmachen. Auf 'gering' fallen eine Menge Shadereigenschaften aus. Diese Einstellung ist nicht zu empfehlen, entschärft sie doch die Atmosphäre und Immersion sehr.
Fazit
Abschließend sei gesagt, dass ich mich über einen zweiten Teil von Contrast sehr freuen würde. Für mich war dieses Spiel erfrischend, im Ansatz neu, dass Setting interessant aber die Spielmechanik noch nicht ausgereizt. Hinzu kommt ein wertiger Soundtrack der einem im Gedächtnis bleibt!
Ich hoffe ich konnte einen kleinen Einblick geben. Wie oben geschrieben wurde das Spiel oft mäßig bewertet. An die eher zurückhaltenden Bewertungen anderer Magazine und Internetseiten schließe ich mich nicht an. Da die Grundidee mehr als solide und interessant ist und hier etwas gewagt wurde gebe ich dem Spiel 70 Punkte.
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