Crusader Kings 2 im Test - Königreich der Profis

Nach einigen Bug-Schleudern ist Paradox bei Crusader Kings 2 wieder in Hochform. Die mittelalterliche Strategie-Simulation überzeugt dank der hochkomplexen Spielmechanik vor allem Profi-Strategen.

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Der historische Bußgang nach Canossa im Jahre 1076/77 fällt diesmal aus. Denn im Paradox-Strategiespiel Crusader Kings 2verläuft die Geschichte des Mittelalters jedes Mal anders. Statt mit dem Papst zu streiten, kämpfen wir als deutscher Kaiser lieber um die Vorherrschaft in Italien.

Weil wir mit dem Großteil unserer Truppen in Mecklenburg und Vorpommern zu Gange waren, haben nämlich diverse italienische Fürsten die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und sich vom Heiligen Römischen Reich losgesagt. Vor allem die Toskaner erweisen sich als harte Gegner, die uns viele Jahre lang beschäftigen werden.

Da bleibt nun mal keine Zeit für einen kleinlichen Streit mit der Kirche. Also räumen wir dem Papst das Investiturrecht (also die Besetzung kirchlicher Ämter) erstmal ein und gucken, ob sich nicht Nachfahren mit einem passenden und uns gefälligen Gegenpapst rächen können.

Auch dem Entwickler Paradox bleibt diesmal ein Bußgang in die Fan-Foren erspart -- denn Crusader Kings 2 entpuppt sich als lobenswert fertiges und angenehm komplexes Profi-Strategiespiel.

Achtung: Steam-Aktivierung!

Crusader Kings 2 erscheint in verschiedenen Versionen. Die am 21. Februar 2012 erscheinende Laden-Fassung benutzt Steam als Kopierschutz. Sie benötigen also ein kostenloses Konto bei der Online-Plattform Steam. Der Weiterverkauf wird damit unmöglich. Nach der ersten Internet-Aktivierung läuft das Spiel auch im Offline-Modus.

Hinweis: Punktabzug bei der Wertung

Aufgrund der mangel- und fehlerhaften deutschen Lokalisierung, die zudem noch viele Platzhalter enthält, ziehen wir für die deutschsprachige Fassung bei der Atmosphäre zwei Punkte ab.

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Der Hintergrund: Vom Hoch- bis zum Spätmittelalter

Crusader Kings 2 beginnt im Jahre 1066 mit der Schlacht von Stamford Bridge, in der der englische König Harald II. norwegische Invasoren erfolgreich zurückschlug, nur um drei Wochen später den aus Nordfrankreich einfallenden Normannen um Wilhelm dem Eroberer zu unterliegen.

Vor diesem historischen Datum der europäischen Geschichte entfaltet Crusader Kings 2 seine rund 400 Jahre umfassende Kampagne. In diesem Zeitraum können wir als Spieler in die Rolle nahezu jedes höheren Adeligen in Europa und Kleinasien schlüpfen, vom Grafen einer Provinz bis zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

Lediglich heidnische und muslimische Herrscher sowie der Papst sind derzeit von der Rollenwahl ausgeschlossen. Einiges davon wird möglicherweise noch per DLC nachgereicht.

Legitimation Weil wir als katholischer König von Norwegen ein Auge auf das heidnische Lappland geworfen haben, erklären wir unseren Feldzug kurzerhand zum Heiligen Krieg.

Krieg Die automatisch ausgetragenen Schlachten entscheiden wir für uns. Wir bekommen lediglich die Ergebnistafeln präsentiert.

Sieg Wir haben Lappland unterworfen und zwingen dem Häuptling die Kapitulation auf. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als anzunehmen. Bei Kriegen gegen Großmächte ist der Friedenschluss allerdings deutlich komplizierter.

Frieden Geschafft, Lappland ist jetzt Teil des Königreiches Norwegen. Jetzt geht es an die langwierige Konvertierung der heidnischen Lappen. Begleitet wird diese Missionierung durch wiederkehrende Bauern-Aufstände.

Das Ziel: Die Dynastie ist alles

Egal ob wir Crusader Kings 2 nun als Kaiser, König, Herzog oder Graf beginnen, unser einziges Spielziel heißt fortan: Alles für unsere Dynastie! Denn sobald unsere Erblinie ausstirbt, ist die Kampagne vorbei. Alle anderen Ziele dürfen wir hingegen selbst bestimmen.

Die Geburt eines Kindes, das im Idealfall den Fortbestand der Bluts- und Dynastielinie garantiert. Die Geburt eines Kindes, das im Idealfall den Fortbestand der Bluts- und Dynastielinie garantiert.

Erkämpfen wir als Vasall die Unabhängigkeit unserer Dynastie oder reicht uns die Konsolidierung unseres Herrschaftsgebiets in unruhigen Zeiten? Streben wir die deutsche Kaiserkrone an oder erobern wir Spanien von den Muslimen zurück?

Was wir auch immer tun, erreichen oder dabei auch versagen: Solange wir einen gültigen Erben stellen können, endet das Spiel nicht vor Ablauf der vier Jahrhunderte.


Zur Not müssen wir eben mal das Erbrecht ändern (was pro Herrscher einmalig erst nach zehn Jahren Herrschaft möglich ist), um zum Beispiel auch weibliche Erbfolger in Amt und Würden zu hieven.

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