Darkspore - Kooperative Langeweile

Maxis benutzt die Spore-Technologie für ein Action-Rollenspiel. Das heißt: unendliche Gegnervielfalt! Und bei unserem Probespiel unendliche Langeweile.

Ursprünglich sollte Will Wrights Wunderspiel Spore(2008) wohl mal so eine Art Sims 2.0 werden, eine Superserie mit riesiger Bastelcommunity und halbjährlichen Addons, die Electronic Arts einen steten Einnahmenstrom bescheren. Stattdessen enttäuschte der Evolutionsbaukasten, seit dem einzigen Addon Galaktische Abenteuer(Mitte 2009) dümpelt Spore dem Vergessen entgegen. Allerdings sitzt das EA-Studio Maxis auf der nach wie vor beeindruckenden prozeduralen Technologie, mit der sich Myriaden cooler Lebewesen erstellen lassen. Was tun damit? Die Antwort lautet: Darkspore.

Das ist weder eine Fortsetzung noch ein Addon zu Spore, sondern ein eigenständiger Ableger als Action-Rollenspiel. Vier Spieler verkloppen darin gemeinsam Horden prozedural erstellter Kreaturen. Macht das Spaß? Nach dem Probespielen auf der Gamescom müssen wir sagen: Eher nicht.

Im Prinzip soll Darkspore wohl so eine Art Sammelspiel sein, in dessen Kampagne man nach und nach eine große Vielfalt von spielbaren Kreaturen aufliest und mit einer ebenso großen Vielfalt von Ausrüstung verbessert - das Diablo-Prinzip eben, nur mit dem genialen Editorsystem aus Spore. Kreaturen gibt's in drei Klassen (Sentinels sind Nahkampf-Tanks, Ravager schnelle Attentäter und Tempests Techniker mit Support-Auftrag) und fünf Typen (Necro, Cyber, Bio, Plasma, Quantum). Die Kombination bestimmt die Spezialfähigkeiten; Bio-Ravager können zum Beispiel Gegner vergiften, Plasma-Tempests schocken Feindgruppen mit Lichtbögen.

15 Minuten Totklicken

Soweit klingt das durchaus nett, Sammel-Motivation kann ja nie schaden. Auf der Gamescom ging's dann im Probespiel allerdings hinunter auf einen Planeten, in den eigentlichen Einsatz.

Dafür würfelt das Spiel sechs Feindkreaturen aus dem Vorrat aus, und dann wird drauflosgehackt und geschossen. Rund 10 Minuten lang kloppten wir uns zu viert durch ein unglaublich tristes Eislevel in Spore-Grafik (dessen Planetenoberflächen schon 2008 schwach aussahen), gefüllt mit Gruppen immergleicher Gegner. Zwar steuert jeder Spieler immer nur eine einzelne Kreatur, hat aber vor dem Einsatz drei Stück ausgewählt, zwischen denen er jederzeit wechseln kann. Das verspricht potenziell taktische Entscheidungen, war in der Praxis aber reichlich irrelevant. Im Gewühl der Kämpfe ging die Übersicht sowieso ratzfatz verloren.

Außer Monstertotklicken war auf dem Probeplaneten nichts zu tun, es ging linear in Richtung Bosskampf. Rund um den Obermotz zogen Feuerkäfer Flammenspuren, sodass Ausweichen und sinnvoller Fertigkeiteneinsatz zumindest hier sinnvoll waren.

Darkspore - Screenshots ansehen

Insgesamt soll ein typischer Planeteneinsatz in Darkspore rund 15 Minuten lang dauern. Uns war das auf der Gamescom bereits zu lang, Maxis muss dringend mehr Abwechslung und Herausforderung ins Spiel bringen. Darkspore soll im Februar 2011 erscheinen.

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