Wir wissen nicht, ob die Entwickler von Digital Confectioners zu viele verdorbene Fischstäbchen gefuttert haben, aber ein so kurioses Spiel wie Depth ist uns selten untergekommen. In dem Mehrspieler-Action-Shooter kämpfen sechs Spieler auf dem Meeresgrund um den ersten Platz in der Nahrungskette: vier Taucher gegen zwei Haie. Wie das funktioniert? Eigentlich ganz gut, wie unser Test zeigt - wenn da nicht der magere Umfang wäre.
Das Unterwasserabenteuer bietet nämlich nur fünf Karten und einen Spielmodus, der aber ebenso ungewöhnlich wie kurzweilig ist. Bis zu vier Taucher müssen dabei den Unterwasserroboter S.T.E.V.E. beschützen, während der an drei unterschiedlichen Stellen der Map Tresore knackt und Schätze sammelt, ehe er schließlich zum Bootskäfig zurückkehrt. Klingt nach einer simplen Eskortmission, wären da nicht die zwei blutrünstige Haie, die - wie die Taucher auch - wahlweise von Bots oder Menschen gesteuert werden. Hat eines der beiden Teams alle Respawn-Tickets aufgebraucht oder haben die Taucher bis zum Schluss überlebt, endet die Partie.
Da schlottern die Knie
Das intensivere Erlebnis haben wir als Mensch: Anfangs schwimmen wir noch gemütlich unserem Schatzsucherroboter hinterher und machen uns mit der Steuerung vertraut, doch es dauert nicht lange, bis wir den ersten Punkt verteidigen müssen. Dank der exzellenten Geräuschkulisse merken wir sofort, wenn sich die Haie nähern. Dann schwillt die fiebrige Hintergrundmusik an, der Herzschlag unseres Tauchers klopft in unseren Ohren, beim kleinsten Mucks zucken wir ängstlich zusammen. Wahnsinn!
Die dichte Atmosphäre schnürt uns beinahe die Kehle zu. Beinahe, weil uns tief unten zwischen Ruinen und Korallenriffen einfach der knisternde Funkverkehr fehlt. Stattdessen gibt uns der Schiffskapitän hin und wieder Anweisungen zum Missionsverlauf in Form von drögen Texttafeln. Aber sei's drum: Wir haben zu jeder Zeit das Gefühl, angreifbar zu sein - was auch daran liegt, dass die Haibestien pfeilschnell aus dem Hinterhalt zuschnappen und wir mit unserer Standardpistole nicht viel ausrichten können.
Ohne Teamwork geht nichts
Also bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten, bis der Roboter den Schatz geborgen hat. Denn wir brauchen den Geldbonus, um uns besser auszurüsten. Nach jedem Tod investieren wir ähnlich wie in Counter-Strike unsere Knete in zwei unterschiedliche Waffen sowie Verbrauchsgegenstände. Letztere werden gern mal von den Spielern ignoriert, sind aber überlebenswichtig: Mit Leuchtstoffröhren erhellen wir die Finsternis, so genannte Sonobojen senden akustische Signale aus, wenn sich Haie nähern, und Seeminen lassen sich wunderbar als Falle in engen Korridoren missbrauchen. Da jeder Spieler maximal drei Verbrauchsgegenstände der gleichen Sorte tragen kann, sollten wir uns absprechen. Das fördert das Teamplay.
Apropos: Punkte gibt's in Depth für nahezu jede Hilfsaktion, egal ob wir einen Gegner töten, nur verletzen oder einen Kumpel aus der Misere retten, wenn der gerade von einem Haifisch angeknabbert wird. Das motiviert, weil somit nicht zwangsläufig die besten Haikiller auf den obersten Plätzen der Highscore-Liste rangieren.
Außerdem steigen wir mit Erfahrungspunkten im Level auf und schalten neue Waffen frei. Wie sich die Erfahrungspunkte zusammensetzen, verschweigt uns das Spiel jedoch. Verschiedene Klassen suchen wir übrigens vergeblich. Die drei unterschiedlichen Charaktere unterscheiden sich nur im Aussehen - verschenktes Potenzial.
Waffenshop für Taucher
Trotz der Prämisse eines Unterwasser-Shooters kann sich das Waffenarsenal sehen lassen. Neben verschiedenen Pistolen können wir uns Maschinenpistolen und diverse Harpunen kaufen. Dabei müssen wir allerdings unseren Kontostand im Auge behalten und abwägen, wofür wir unser Geld ausgeben sollen. Gehen wir eher aggressiv vor und setzen im Akimbo-Stil auf gleich zwei knatternde Bleispritzen?
Oder sparen wir lieber auf das Netzgewehr, um die Haie kurzzeitig zu betäuben? Stärkere Waffen sind natürlich am teuersten, übermächtig ist aber keine Flinte. Wer schneller an Geld kommen möchte, kann die Umgebung nach kleineren Relikten und Goldklunkern absuchen, doch Vorsicht: Je weiter wir uns ins freie Gewässer trauen, desto größer ist die Gefahr, als Fischfutter zu enden.
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