Drakensang Online - Ist das ein echtes Drakensang?

Drakensang ist tot, es lebe Drakensang Online! Radon Labs entwirft eine Online-Version ihrer erfolgreichen Rollenspiel-Reihe. Oder doch nur ein Simpel-Browserspielchen?

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Man stelle sich vor, Gene Roddenberry hätte 1966 die Frage beantworten müssen: Wie viele verschiedene Völker hat die Föderation in Star Trek?«, entgegnet der Entwicklungsleiter der Drakensang-Serie Bernd Beyreuther auf unsere Frage nach dem ungefähr zu erwartenden Umfang von Drakensang Online.

Damit hat er gleich klar gemacht, wie hier der Hase läuft. Es geht um Zukunft, um dynamische Entwicklung, um ein wirklich großes Projekt. Keine Spur von Rückzug, keine entschuldigenden Verweise auf etwaige Beschränkungen der neuen Plattform (Browser) oder des neuen Bezahlmodells.

Denn Drakensang Online wird komplett kostenlos spielbar sein, wenn auch mit integriertem Item-Shop. Bedeutet so einen Kramladen im Spiel, in dem man Ausrüstung gegen reales Geld erstehen kann, nicht legitimiertes Cheaten, Siegen durch Euros Segen sozusagen? »Es ist Bigpoint-Philosophie und Teil des Erfolgs: Die Spiele sind wiklich Free2Play, alles ist erspielbar«, antwortet Beyreuther. Bigpoint ist einer der größten Browserspiel-Hersteller der Welt und Beyreuthers neuer Arbeitgeber.

Man merkt ihm an, wie sehr ihm Drakensang Online am Herzen liegt, wie wichtig ihm seine Botschaften sind. Das ist verständlich, schließlich geht es hier nicht nur um die Geschichte von Radon Labs oder einer einzelnen Rollenspielreihe. Nein, dieses Projekt steht symbolisch für den Zustand und die Entwicklung des PC-Spielemarktes allgemein. Vielleicht werden wir an ihm ablesen können, in welche Richtung die Reise geht.

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Die Drakensang-Geschichte

Um die wahre Bedeutung dieses (von der Rollenspiel-Community im Moment als »dieses Browserspielchen« oder gar »Schande« wahrgenommenen) Projekts zu erfassen, müssen wir einen kurzen Blick zurück auf das Drakensang-Drama werfen.

Die Welt ist klassisches Fantasy, die Grafik für ein Browserspiel eine Sensation. Die Welt ist klassisches Fantasy, die Grafik für ein Browserspiel eine Sensation.

Im Jahr 2008 erschien Das Schwarze Auge: Drakensang, ein etwas betuliches Solo-Rollenspiel mit komplexem Regelwerk und Rundenkämpfen (Grundlage: das deutsche Pen&Paper-Rollenspielsystem Das Schwarze Auge, kurz DSA). Ein typisch deutsches Produkt, auf das zahlreiche Rollenspieler hierzulande gewartet haben.

Gut eineinhalb Jahre später kam mit Drakensang: Am Fluss der Zeit ein im Detail verbessertes, ansonsten aber baugleiches Rollenspiel. Beide Titel erhielten in der deutschen Fachpresse hohe Wertungen und wurden zudem von vergleichsweise großen Marketingkampagnen begleitet.

Unterm Strich, und das ist das dramatische, reichten die Verkaufszahlen aber trotz hoher Produktqualität und entsprechendem Medienrummel nicht aus. Das preisgekrönte Studio ging pleite. Bigpoint griff zu und übernahm das komplette Drakensang-Team, das fortan Bigpoint Berlin heißt. Als erster Titel wurde im Juni 2010 Drakensang Online angekündigt, ein kostenloses Browserspiel ohne DSA-Lizenz.

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