Langeweile? Nicht in Liberty City!

Neulich in Liberty City. Luis Lopez, der Protagonist der GTA-Episode 'The Ballad of Gay Tony' steckt mit seinen Freunden Armando und Henrique in...

von Philip Banks01 am: 29.12.2010

Neulich in Liberty City. Luis Lopez, der Protagonist der GTA-Episode 'The Ballad of Gay Tony' steckt mit seinen Freunden Armando und Henrique in Schwierigkeiten: EIn Scharm Spezialeinheiten hat von ihrem Drogendeal Wind bekommen und nimmt sie ins Kreuzfeuer. Da müssen sie durch. Luis schnappt sich eine Knarre und ballert sich mit seinen Freunden durch die Polizisten. Dabei müssen sie ständig in Deckung bleiben, denn wer in GTA:EFLC nicht in Deckung bleibt, wird bald das Zeitliche segnen, denn die Polizisten schießen treffsicher. Als die drei schließlich in einer Sackgasse landen, sprengt Henrique rein beiläufig den Weg frei. Dort werden die restlichen Einheiten erledigt sowie ein Polizeihubschrauber, dann ist die Mission beendet. Man merkt: In Liberty City geht's ganz schön rund.

Die Welt

Zurück geht's durch's absolut großartig gestaltete Liberty City, das zweifellos ein Nachbau von New York ist (mit einigen Änderungen, siehe Statue of Happiness, Anm.). Im Autoradio erklingen währenddessen die vielen großartigen, lizensierten Songs, von denen es über 200 gibt. Ein großes Lob an Rockstar, denn sie haben die Stadt an allen Ecken mit interessanten Dingen und Geheimnissen gefüllt. Man kommt in den Genuss einer Satire, die die ganze Spielwelt füllt. Vor allem die heutige Popkultur wird an vielen Ecken parodiert. Liberty City pulsiert, das Gefühl, in einer riesigen Metropole zu sein, lässt einen während der ganzen Spielzeit nicht mehr los. Es gibt viel zu erleben und zu entdecken. Ob man jetzt am Quasi-Broadway Darts mit seinen Freunden spielt, die Kräfte misst beim Armdrücken oder im Maisonette 9 arbeitet, alles ist prima präsentiert und lädt ein auf mehr. Nach der Hauptstory kann man sich hier noch stundenlang beschäftigen.

And...Action!

Aber was wäre ein GTA doch ohne jede Menge Action? Luis und Johnny, der Held von 'The Lost and Damned', regeln ihre Probleme vor allem mit ihren Knarren. Von denen gibt's knapp 25, wobei die sich, je nach Gattung, sehr unterschiedlich verhalten. Mit einer Schrotflinte aus der Entfernung auf Köpfe zu schießen, bringt also nicht viel. Wie schon erwähnt, hilft das alles nichts, wenn man nicht in Deckung bleibt, die KI-Gegner, seien es nun Polizisten, Spezialeinheiten oder rivalisierende Drogendealer, schießen sehr treffsicher. Das ist aber das einzige, was die Jungs so draufhaben, denn oftmals bleiben sie wie angewurzelt stehen, anstatt in Deckung zu gehen. Das nervt und kostet etwas Atmosphäre. Manchmal gehen sie in Deckung, aber dann agieren sie auch nicht clever. Man könnte sogar mitzählen, wann sie den Kopf wieder aus der Deckung stecken. Nichtsdestotrotz, GTA:EFLC inszeniert die Schießereien super, abwechslungsreich, und natürlich mit jeder Menge Schimpfwörtern.

Day and Night

Die beiden Episoden, 'The Ballad of Gay Tony' und 'The Lost and Damned' bieten beide eine mitreißende Handlung, welche oft auch dazu führt, dass sich die Wege der Figuren aus Liberty City immer wieder kreuzen. Das ist vor allem für Spieler, die zwar GTA 4 gespielt, aber die Episoden noch nicht gespielt haben, ein äußerst interessanter Erlebnis, die Welt nicht nur aus Nikos Sicht, sondern auch von Johnny oder Luis zu sehen. Beispiel: Während die Bankraubmission eine der spannendsten Missionen von GTA 4 ist, ist das für Luis nur ein schlechter Start in den Tag, denn er besucht genau an diesem Tag diese Bank! Die Geschichten der beiden Protagonisten gleichen sich, nun ja, wie Tag und Nacht. 'The Lost and Damned bietet eine vor allem düstere Geschichte mit dem Zerwürfnis der Lost-Gang. Aber ich will ja nicht, dass jemand Spoiler-Alarm gibt... 'The Ballad of Gay Tony' punktet hingegen mit seinen abgedrehten Charakteren, der irrwitzigen Dialogen und der glaubwürdigeren Spielfigur: Luis Lopez, der Manager des Nachtclubs Maisonette 9, der somit einen legalen (!) Job hat und ständig Probleme mit seiner Mutter. Ihn holt oft die finstere Vergangenheit ein, in der er im Knast gesessen, gestohlen und geraubt und gedealt hat. Jetzt wird er wegen anderen immer wieder in brenzlige Situationen gebracht.
Beide Episoden haben ein furioses Finale, wobei 'The Ballad of Gay Tony' ein etwas abruptes Ende hat.

Blöde Steuerung

Auch wenn das Spiel richtig gut ist und viel spielerische Neuigkeiten bietet: Die Steuerung ist derart schwammig (vor allem die Helikopter-Steuerung, was doppelt nervt, weil einen 'The Ballad of Gay Tony' oft hinter den Steuerknüppel setzt!), dass man eigentlich nur beim Zielen und Autofahren das Gefühl hat, alles gut in der Hand zu haben. Wie Fabian Siegismund damals schrieb: Ein kleines, bewegliches Ziel zu treffen (mit dem Helikopter), grenzt an die Unmöglichkeit!

Keine Grafikpracht

Das Schönste an der Grafik von GTA:EFLC ist die enorme Weitsicht. Allerdings frisst leider genau die am meisten Leistung :(. Die Wettereffekte überzeugen, die Animationen ebenso, auch wenn die manchmal etwas ungelenk sind. Die Texturen sind halbwegs scharf, auch wenn gelegentliche Bildfehler diese manchmal verschwinden lassen. Aber das Wichtigste: die Explosionen sind knackig, das Ragdoll-System und das Schadensmodell tun ihr Übriges.

FAZIT:

Jeder, der auch nur einen Hauch an GTA, Actionspielen und/oder Open-World und tollen Storys mag, sollte dieses Spiel gespielt haben.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: enorme Weitsicht, detailliert, Ragdoll
  • Sound: Radio mit über 200 Songs, gute englische Sprecher
  • Balance: Dauerhaft motivierend, Endspiel knackig
  • Atmosphäre: irrwitzige Figuren und Dialoge, Pop-Kultur, Satire
  • Bedienung: übersichtlich, sicher beim Schießen und Fahren...
  • Umfang: enorm viel zu entdecken, alle Ecken individuell
  • Leveldesign: glaubwürdige pulsierende Stadt, detailgetreu
  • KI: Gegner suchen Deckung und schießen gut...,
  • Waffen & Extras: ca. 25 Waffen, Geheimnisse, Entdeckerlust
  • Handlung: abgedrehte Charaktere(TBOGT), düster (TLAD)
  • Grafik: kein Antialising, teils hakelige Animationen
  • Sound: keine deutsche Vertonung
  • Balance: anfangs generell zu leicht
  • Atmosphäre: wiederholt sich manchmal
  • Bedienung: ...aber Helikopter und Laufen sind schwammig
  • Umfang: an manchen Stellen wenig zu erforschen
  • Leveldesign: einige Stellen schwer zu erreichen
  • KI: ...wenn sie keine finden agieren sie dumm
  • Waffen & Extras: Geheimnisse oft zu gut versteckt (Freudenstatue!)
  • Handlung: ich mag Tony nicht ;)

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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