Das Kartenspiel für jedermann

Hearthstone ist eine weitere Erfolgsgeschichte von Blizzard. Das ursprünglich lediglich von 15 Personen entwickelte Spiel generierte 2014 ganze 114...

von Neew am: 25.01.2015

Hearthstone ist eine weitere Erfolgsgeschichte von Blizzard. Das ursprünglich lediglich von 15 Personen entwickelte Spiel generierte 2014 ganze 114 Millionen Dollar Umsatz! Kaum verwunderlich, dass diese neue Goldgrube von Blizzard so gepflegt und regelmäßig erweitert wird. Doch was macht Heathstone so erfolgreich?

 

Free to play, simple Mechaniken und starke Community

Der Grundstein des Erfolgs liegt im Free to play Modell des Spiels. Jeder kann es antesten und wird anfangs durch regelmäßige Belohnungen in Form von neuen Kartenpaketen und Gold motiviert weiterzuspielen.

Dieses Belohnungssystem wird mit einem einsteigerfreundlichen Spielprinzip und einem gutem Matchmakingsystem gepaart. So vermeidet es Frust und lange Einarbeitungszeiten. Hat man erstmal Blut geleckt und möchte sich weiter informieren, stößt man auf dutzende YouTube und Twich Kanäle mit guten Spielern und Tutorials die einem helfen besser zu werden.

Zu einem nicht unwesentlichen Teil lebt Hearthstone von der Community und auch wenn es kein MMO ist, entwickelt sich ein ganz ähnliches Gemeinschaftsgefühl.

 

Spielablauf

Der Ablauf einer Runde ist schnell beschrieben. Jeder Spieler startet mit 30 Lebenspunkten und einem Manakristall, pro Runde erhält man einen Kristall dazu, bis man maximal 10 Kristalle besitzt. Diener und Zauber kosten beim Ausspielen Manakistalle. Die verbrauchten Manakristalle werden bei Beginn eines neuen Spielzugs wieder aufgefrischt.
Ziel ist es, die Lebenspunkte des Gegners auf 0 zu bringen. Das kann man durch Angriffe mit Dienern oder Zaubern erreichen.

Hört sich einfach an, oder?

 

Komplexität und Zufall

Auch wenn der Einstieg einfach ist, gilt bei Hearthstone das alte Blizzardprinzip "easy to learn, hard to master". So gibt es einige Decks die es erfordern mehrere Spielzüge in die Zukunft zu sehen um zu gewinnen. Man muss sich bei Hearthstone allerdings darüber im klaren sein, dass es hier nicht um verrückte Kombinationen von Karten geht, sondern viel mehr als sonst in einem Kartenspiel um Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Bevor man mit Hearthstone anfängt muss man sich überlegen, ob man ein Problem damit hat, dass Karten 3-6 Schaden zufügen oder einen zufälligen Diener beschwören. Auf der einen Seite sorgt der hohe Anteil an Zufall dafür, dass man sich ständig mit neuen Situationen konfrontiert sieht, auf der anderen Seite kann das bisschen Zufall auch ein komplettes Spiel entscheiden. Da bringt es auch nichts ein noch so guter Spieler zu sein. Ein Paradebeispiel dafür ist dieses ESL Spiel.

Auch wenn es viele Turniere gibt, ist Hearthstone in erster Linie darauf ausgelegt Spaß zu machen. Der kompetitive Anspruch steht hinten an.

 

Die Klassen

Da Zufall allein nicht für genug Abwechslung sorgt, gibt es in Hearthstone neun verschiedene Klassen mit eigenen Karten. Ein Deck kann aus einer Mischung aus Klassenkarten und neutralen Karten bestehen.

Möchte man seinen Gegner mit mächtigen Zaubern nerven? Man spielt Magier.

Möchte man große starke Diener? Da ist der Druide wohl die richtige Wahl!

Zusätzlich zu ihren speziellen Karten hat jede Klasse noch eine besondere Fähigkeit, so heilt der Priester sich oder seine Diener und der Schamane beschwört seine Totems. Das ermöglicht Klassenspezifische Taktiken und sorgt dafür, dass man nicht gegen jeden Gegner gleich spielen kann, denn jede Klasse hat ihren eigenen unfairen Vorteil.

 

Pay to win?

Zuletzt möchte ich mich noch mit dem Vorwurf des Pay to wins auseinandersetzen.

Hearthstone ermöglicht es Kartenpakete entweder für Gold oder Echtgeld zu kaufen. Gold erhält man durch Tägliche Quest. Dabei handelt es sich um eine zufällige Aufgabe wie "Spiele 20 Monster die 5 oder mehr Mana kosten aus". Jeden Tag erhält man eine neue Aufgabe und es lassen sich höchsten drei davon ansammeln. Das Erfüllen einer dieser Aufgabe bringt einem 40 bis 100 Gold ein. Alle drei Siege erhält man zusätzlich nocheinmal 10 Gold. Ein neues Kartenpaket mit fünf zufälligen Karten kostet 100 Gold. Um alle 535 Karten zu erhalten muss man also ganz schön viel spielen.

Karten die man nicht braucht lassen sich entzaubern, dafür erhält man Staub. Mit diesem lassen sich dann neue Karten herstellen. Doch besonders für Anfänger lohnt sich das kaum, da man keine überflüssigen Karten hat die man entzaubern könnte. Zudem erhält man nur einen Bruchteil dessen an Staub, was man zur Herstellung einer neuen Karte benötigt.

Einsteiger bekommen zwar einiges an Bonusgold durch Erfolge, viele Decks sind aber nur spielbar, wenn man viel und regelmäßig spielt oder wenn man Geld für Kartenpakete ausgibt, die nicht gerade billig sind. Es bleiben für Neulinge also meistens nur aggressive Decks übrig, die auf viele kleine und billige Diener setzen.

Besonders problematisch sind die seltenen legendären Karten, die oft eine zentrale Rolle in teuren Decks spielen. Ein Control Warrior ohne Grommash oder ein Frost Magier ohne Erzmagier Antonidas sind nicht kompetitiv. Und wer behauptet man könne in einem Priesterdeck Sylvanas durch einen Oger ersetzen und genauso gut fahren, lügt.

Das ist allerdings nicht Blizzards Schuld. Es ist ein Grundproblem aller Kartenspiele wie Magic oder Yu-Gi-Oh. Alle sind per Definition Pay to win, da der, der mehr Geld ausgibt auch mehr Karten und Möglichkeiten hat.

 

Soll ich das jetzt spielen oder nicht?

Einfache Antwort: Probier es aus. Es kostet nichts und wenn es einem gefällt ist es auch nicht schlimm einmal 20 Euro für ein paar Karten auszugeben.

Schaut euch YouTube Videos oder einen Stream an und entscheidet selbst ob es euch gefällt. Für Liebhaber von Kartenspielen ist es auf jeden Fall einen Blick wert.


Wertung
Pro und Kontra
  • Warcraft Theme schön umgsesetz
  • Gutes Rankingsystem
  • easy to learn, hard to master
  • Kartenpakete zu teuer

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(1)
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